27. + 28.05.2025 Elberadweg, Riesa – Torgau – Wittenberg 135 km
An der Elbe erwachte 2012 meine Leidenschaft für die Fernradwege und ich habe den Fluss seitdem immer wieder gern angesteuert. Heute ergab sich mit der Einladung zum 70. Geburtstag meines Cousins Dieter, der im Alten Elbehof in Werdau (bei Torgau) groß gefeiert wird, die willkommene Gelegenheit für eine erneute Elbtour! Meine Elke konnte aus beruflichen Gründen nicht mitkommen und so machte ich mich heute morgen allein per Bahn auf den Weg nach Riesa, von wo ich starten wollte.

Das Wetter spielte auch mit, es gab einen angenehmen Sonne-Wolken-Mix bei Temperaturen um die 20 Grad, lediglich der Wind blies ziemlich ruppig und meist von vorn. Aber ich hatte für die 56 km genügend Zeit (denn die Feier begann erst 17:00 Uhr) und schnell Spaß an der Tour.

Aus Riesa fuhr ich gleich nach der Ankunft über die Elbbrücke hinüber zum rechten Flussufer, um ab dort auf bekannten Wegen, über Mühlberg, Belgern und Torgau bis zum Ziel zu radeln.
Zunächst führte der Elberadweg dicht am Fluss durch die hübschen Dörfer Gohlis, Zschepa, Lorenzkirch und Kreinitz durch die frühsommerliche Landschaft. Die Felder und Elbwiesen leuchteten in den schönsten Farben, ich mag diese Jahreszeit sehr gern.


Die nächsten Kilometer bis Mühlberg ging es nun eher unspektakulär durch das Hinterland, hier befand ich mich kurz im Land Brandenburg. Über die Mühlberger Elbbrücke führte der Elberadweg schon bald zurück auf sächsisches Gebiet. Bis zur nächsten Stadt Belgern fuhr ich durch stille Dörfer wie Plotha und Ammelgoßwitz, die Elbe kam erst wieder in der Rolandstadt Belgern in Sicht.

In dieser hübschen Kleinstadt hatten wir im Jahr 2014 auf einer Elbtour sogar einmal übernachtet. Ab dort ging es ebenfalls durch das Hinterland auf schönen Wegen bis nach Torgau. Dort drehte ich eine Runde durch die historische Innenstadt und begab mich dann über die Torgauer Elbbrücke hinüber nach Werdau, dem heutigen Tagesziel.


Wir hatten im Alten Elbehof eine wirklich tolle Feier, aus der ich mich um 1:00 Uhr morgens zurückzog (der „harte Kern“ feierte noch fröhlich weiter). Unser Dieter hatte, wie immer, alles großartig organisiert. Vielen Dank für die Einladung. Dank auch an das dortige Personal.
Der heutige Mittwoch begann sehr regnerisch und die Prognosen für den Tag waren nicht sehr verheißungsvoll. Trotzdem fuhr ich nach dem gemeinsamen Frühstück erstmal im Trockenen los. Ab Torgau ging es linkselbisch flussabwärts und schon wenige Kilometer hinter der Stadt musste ich schon die Regenbekleidung anlegen. Auch hier führte der Elberadweg durch das stille Elbhinterland durch noch stillere Dörfer.




Bei der Flussüberquerung nahe Dommitzsch mit der Prettiner Elbfähre verließ ich Sachsen endgültig und radelte nun rechtselbisch durch Sachsen-Anhalt. Hier schien sogar die Sonne, aber schwarze Regen- und Gewitterwolken waren allgegenwärtig. Ich hoffte (vergeblich), das diese nicht hinüber kamen, doch schon wenig später schüttete, donnerte und blitzte es auch hier. So ging das nun in stetigem Wechsel bis Wittenberg…, Regensachen an und aus. Ich hatte richtig Freude an den spektakulären Wolkenformationen über dem weiten Horizont der Landschaft. Den Elberadweg hatte ich hinter Prettin irgendwann verloren und fuhr seitdem direkt am Deich auf dem Wirtschaftsweg durch eine wundervolle, menschenleere Einsamkeit. Was hatte ich dort für eine Freude…, das ist für mich die wahre Freiheit! Überall fand ich schöne Fotomotive in der weiten Landschaft.





Erst in Mauken erreichte ich wieder die Zivilisation, diesmal wirklich dankbar, als ich mich während dieses Gewittergusses in der dortigen Hofeis-Bar unterstellen konnte. Natürlich wurde das, direkt aus der dort gemolkenen Milch hergestellte, Eis auch probiert, es schmeckte einfach köstlich! Nun war es nicht mehr weit bis zur Mündung der Schwarzen Elster im Elbe-Elster-Eck, vorher passierte ich noch die idyllischen alten Elbarme bei Klöden.



Das Licht an diesem Tag, ständig zwischen Sonne und Regen wechselnd, war großartig. Solche Tage sind mir die allerliebsten… . Eine letzte Rast machte ich an der Elbfähre in Elster, wo es dann nochmal richtig „platterte“. Schon wenig später schien dann erneut die Sonne, natürlich nicht lange, denn vor Wittenberg musste ich noch ein letztes Mal die Regenkutte überstreifen. Was für ein Tag… . Voller Erlebnisse beende ich diese Reportage im Regio kurz vor Berlin.
Schön war’s jewesen…