Über die Hohe Rhön von der Fulda zum Main

16.01.2025 Gersfeld (Rhön) – Bad Neustadt (Fr. Saale) – Schweinfurt + Bamberg 82 km

Landesgrenze zwischen Hessen und Bayern oben in der Rhön

Die erste Ferntour des Jahres 2025 führte mich gleich wieder in den Süden Deutschlands. Vom hessischen Gersfeld an der Fulda fuhr ich durch die Hohe Rhön bis zum Main in Schweinfurt. Gersfeld (Rhön) erreichte ich planmäßig gegen 10:00 Uhr. Vom Bahnhof machte ich mich direkt auf den Weg hinauf in die Berge (ich war erst im letzten Jahr bei der Rhönrundfahrt in der Kleinstadt). Vorher gab es von der Zugbegleiterin noch ein Warnung vor Glatteis überall in und um Gersfeld, Schnee lag auch schon dort und je höher ich kam, umso mehr wurde es. Nach und nach tauchte ich in eine menschenleere, mystische Winterlandschaft ein. Dichter Nebel nahm jede Sicht, ich fuhr direkt durch die am Berg hängenden Wolken. Deren Feuchtigkeit war hautnah zu spüren. Die Bäume waren von Reif bedeckt und die kleinen Bäche boten tolle Eisskulpturen. Glücklicherweise waren die Straßen jedoch geräumt und gut zu fahren. Deshalb blieb ich bis hinüber nach Bischofsheim auch auf der wenig befahrenen Landstraße. Oben passierte ich die Skiliftanlage am Simmelsberg und wenig später die Passhöhe auf 755 m, welche die Landesgrenze zwischen Hessen und Bayern bildet.

Schönau an der Brend; Kirche und Dorfbrauhaus hier befindet sich auch das Rhönraddenkmal (ganz links im Bild)
Vereistes Rhönraddenkmal in Schönau an der Brend

Ab dort ging es bis Bischofsheim nur noch bergab. Überraschenderweise erwartete mich auf der Südseite des Gebirges ein völlig anderes Wetter. Von Nebel keine Spur, sogar die Sonne begrüßte mich in Franken. Das begeisterte mich natürlich, denn ich hatte mich auf einen trüben regnerischen Tag eingestellt. Wegen der Wetterprognosen hatte ich meine komplette Regenausrüstung eingepackt und nun lachte die Sonne… . In der kleinen Rhönstadt Bischofsheim gönnte ich mir eine Kaffee- und Aufwärmpause.

Bad Neustadt an der Saale; Historische Steinbogenbrücke über die Brend und Stadtpfarrkirche
Main-Werra-Radweg bei Bad Neustadt mit Burg Salzburg

Anschließend radelte ich weiter entspannt durch das Brendtal, parallel zum gleichnamigen Fluss, hinab. Dieser Weg war ganz wunderbar zu fahren. Über Schönau an der Brend erreichte ich Bad Neustadt, wo ich den Radwanderweg Fränkische Saale kreuzte. Diesen hatte erst vor wenigen Wochen ab dort in beide Richtungen absolviert (Tourenreport 2024). In der Kurstadt mündet die Brend in die Fränkische Saale. Schnee war hier unten schon längst kein Thema mehr, aber es war kalt, weil die Sonne sich wieder versteckte. Nach nur 10 Kilometern, auf ebenso schönen Radwegen, kam ich in die hübsche Kleinstadt Münnerstadt, welche mir heute am allerbesten gefiel. Hier gab es auf kleiner Fläche sehr viel historisches zu Entdecken und zu Fotografieren.

Münnerstadt; Heimatspielhaus am Hafenmarkt mit Durchblick zur Stadtkirche St. Maria Magdalena
Münnerstadt; Jörgentor mit Fachwerkaufbau und dem Vortor an der Feldseite

Weiter ging es dann die nächsten 18 km auf dem Main-Werra-Radweg das Rannunger Tal sanft aber stetig hinauf. Der Radweg welcher lange dem Talwasserbach folgte, war wiederum toll angelegt und phantastisch zu fahren. So hatte ich weiter große Freude an dieser Tour, auch wenn es inzwischen wieder trübe und nebelig wurde. Den höchsten Punkt dieses Abschnittes passierte ich bei Pfändhausen, abschließend ging es die letzten 11 km bis Schweinfurt nur noch bergab zum Main. Die Stadt erreichte ich sogar noch bei Tageslicht und fuhr gleich bis zum Bahnhof durch (Schweinfurt hatten wir auf unserer Maintour 2017 schon je einmal als Start und Zielort kennengelernt). Mit dem nächsten Regio begab ich mich nach Bamberg, wo ich in meinen gebuchten ICE einsteigen musste. Dort blieb mir sogar noch Zeit für einen Abstecher in die Altstadt, welche ich ja durch viele Touren schon gut kannte.

Das berühmte Alte Rathaus von Bamberg inmitten der Regnitz

Der Jahresauftakt war überaus gelungen, ich schaue auf einen abwechslungsreichen, wunderbaren Wintertag zurück, sitze glücklich im ICE und auch der Report ist gerade fertig.