Durch die stille Altmark von Roland zu Roland

13.11.2025 Altmarkrundkurs (Gardelegen – Tangerhütte – Stendal, 95 km)

Die Wetterprognosen für den heutigen Donnerstag „verführten“ mich zu einer spontanen Fahrt (ich hatte für diese Woche keine Ferntour gebucht) durch die Altmark. Es war ein milder, sogar sonniger Tag angekündigt und genau so kam es auch.

Per Regio ist man von Berlin schnell in dieser Region im Norden von Sachsen-Anhalt, trotzdem war ich das letzte Mal vor 5 Jahren dort. Also Zeit für eine weitere Fahrt in diese stille Region. Heute hatte ich mir den Altmarkrundkurs ausgesucht, auf dem ich das Teilstück von Gardelegen bis Stendal absolvieren wollte. Damit von Hansestadt zu Hansestadt und von Roland zu Roland.

Start am Roland in Gardelegen

Ich musste morgens in Stendal umsteigen, dort blieb mir fast eine Stunde bis zur Weiterfahrt nach Gardelegen und ich nutzte die Zeit für eine Runde durch die schöne Altstadt im ersten Tageslicht. Den Startort Gardelegen erreichte ich dann gegen 8:30 Uhr. Gardelegen war einst Hansestadt und zählt dank der imposanten Rolandstatue (stets Ritter mit Schwert als Zeichen städtischer Macht) am Rathaus zu den Rolandstädten in Deutschland. Von denen habe ich auf meinen Touren schon einige gesehen. Nach dem üblichen Café machte ich mich auf den Weg, wo ich südlich der Stadt dann auf den Altmarkrundkurs, welchen ich heute den ganzen Tag nutzen wollte, stieß. Doch schon nach wenigen Kilometern kam ich vom Weg ab und befand mich hinter Tröstedt plötzlich auf unbeschilderten und unbefestigten Waldwegen. Doch Dank meiner Karte und der durch die Sonne leichten Orientierung nahm ich dort die richtigen Abzweigungen und befand mich nach ca. 10 Kilometern in Börgitz wieder auf dem richtigen Kurs. Vielleicht hatte ich irgendwo ein Schild übersehen oder es fehlte einfach.

Altmark
Im herbstlichen Wald bei Trüstedt
Altmark
Radweg bei Staats

Ansonsten ist der Altmarkrundkurs perfekt ausgeschildert. Den Wald hatte ich inzwischen durchquert und radelte auf Feldwegen und durch hübsche Dörfer wie Staats, Vollenschier, Schleuß, Lüderitz und Stegenitz auf Tangerhütte zu. Die Kleinstadt erreichte ich nach über 60 gefahrenen Kilometern gegen 13:30 Uhr, hier kaufte ich noch etwas für meine Brotzeit ein und ließ mich dafür an einem besonders schönen Platz kurz hinter Tangerhütte nieder. Dort fand ich im Schloßpark Briest mit dem Herrenhaus, dem ältesten Stammsitz der Familie Bismarck, ein ganz idyllisches Fleckchen und dazu ein tolles Fotomotiv.

Altmark
Schlosspark Briest; links das Herrenhaus, rechts die ehemalige Brauerei
Altmark
Radweg neben der Tanger bei Weißewarte

Ab dort führte der Altmarkrundkurs wieder durch Wald bis zur Tanger und folgte deren Flusslauf die nächsten Kilometer bis Weißewarte. Nun waren einige Kilometer auf einem straßenbegleiteten Radweg zu fahren, bevor es hinter Demker wieder schön durch die stille, nun wieder offene Landschaft ging. Hier war auch der einzige nennenswerte Anstieg des Tages zu meistern. Oben auf dem, mit zahlreichen Windrädern gespickten, Höhenzug hatte ich eine super Fernsicht in alle Richtungen. So konnte ich von dort schon die, noch ca. 10 km entfernten, Kirchtürme der Stendaler Altstadt erkennen. Der nun folgende, finale Streckenabschnitt bis in die Stadt hinein war ebenfalls schön geführt.

Altmark
Typisch altmärkisches Dorf Demker mit Fachwerk- und Backsteinbauernhäusern und einer romanischen Feldsteinkirche
Altmark
Horizont am höchsten Punkt des Tages
Altmark
Blick von dort nach Norden, links am Horizont die Kirchtürme von Stendal

In Stendal hatte ich noch genügend Zeit für eine erneute Fotorunde in der Altstadt und konnte dabei gegen 16:00 Uhr, nach über 90 km, am Roland „anschlagen“.

Ziel erreicht! Stendaler Roland

Der Altmarkrundkurs hat mir auf dem heutigen Abschnitt gut gefallen, eher unspektakulär, dafür sehr angenehm ruhig ging es durch die Region. Vorwiegend auf Asphalt, Beton oder Pflaster, aber auch über unbefestigte Wald- und Feldwege oder Schotter führt diese Strecke. Es war somit von allem etwas dabei und das Mountain-Bike wieder die richtige Wahl. Besonders schön fand ich die vielen durchquerten Altmarkdörfer, welche alle sehr gepflegt und hübsch anzuschauen sind und über viele uralte Feldsteinkirchen verfügen. Somit fand ich auch genügend Motive für meine Galerien. Das Wetter war für Mitte November wirklich gut und so blicke ich auf einen schönen Herbsttag zurück, an dem ich das Tageslicht voll ausgenutzt habe.

Marktplatz mit Rathaus und der imposanten Stadtkirche St. Marien in Stendal

Das Schreiben dieser Reportage beende ich gerade im Regio nach Berlin, der aber immer noch im Bahnhof Stendal steht und wegen unbefugten Personen im Gleisbett einfach nicht abfährt. Bin gespannt wie lange das hier noch dauert… .

PS: Nach 1 1/2 Stunden ging es dann los!