03.04.2024 Rhön-Rundfahrt Fulda-Hilders-Gersfeld-Fulda 95 km
Für den heutigen Mittwoch hatte ich mir schon vor zwei Wochen ein Ticket nach Fulda und zurück gebucht und auf gutes Wetter gehofft. Die Prognosen verkündeten dann leider einen Regentag und so ich packte meine komplette Regenausrüstung ein.
Aber als ich noch vor 9:00 Uhr Fulda erreichte war es erstmal trocken und ich startete direkt vom Bahnhof hinaus zum Milseburg-Radweg nach Nordosten in Richtung Rhön. Von der Wegführung war ich gleich begeistert, denn ich liebe es auf stillgelegten Bahnstrecken zu radeln.
Ich hatte mich gar nicht näher über die in meiner Karte lediglich nur unter dem Namen Hessenradweg R 3 bezeichnete Strecke informiert. So war ich natürlich angenehm überrascht, die ersten Kilometer auf dieser historischen Bahnlinie (Fulda-Hilders, auch Biebertalbahn genannt) hinauf ins Gebirge sanft ansteigend absolvieren zu können.

Auch die stille Landschaft, welche man von der Trasse wunderbar einsehen konnte gefiel mir sehr, die Gipfel der Kuppenrhön mit der markanten Milseburg (835 m) kamen langsam näher. Als ich dann auch noch auf einem der Rastplätze an den alten Bahnhöfen las, das ein über 1000 m langer Tunnel unter diesem Berg entlangführt, war ich bester Stimmung und glaubte an eine leichte Tour. Denn nach dem Tunnel ging es ja erstmal wieder bergab in Richtung Hilders. Vergnügt fuhr ich auch an dem schon von weitem winkenden Schloss Bieberstein vorbei und verfiel schon leichtsinnigerweise ins Trödeln.

Das böse Erwachen kam jedoch als ich vor dem verschlossenen Tunneltor stand (um die Fledermäuse darin nicht zu stören, wird der Tunnel erst ab 14.04. geöffnet), da war ich leider ein paar Tage zu früh hier. Nun musste ich eine kraftraubende Umleitung um den Berg herum absolvieren. Da war die Laune auch gleich wieder im Keller, vor allem als ich erst nach einer Extrarunde den Weg zum östlichen Tunnelanschluss in Oberbernhards fand. Inzwischen hatte es zudem auch angefangen zu regnen.

Ab hier ging es aber dann hinunter bis Hilders, wo schon der nächste und noch viel schwerere Aufstieg zum Pass am Heidelstein (926 m) begann. Das hatte ich mir nicht annähernd so anstrengend vorgestellt. Kilometerlang führte der Radweg entlang der Ulster immer nur bergauf, nebenbei wurden dort oben die Wege und auch die Beschilderung schlechter und ich war öfter am grübeln wo in dieser einsamen Gebirgslandschaft ein Weg hinunter ins Fuldatal führt.
Ich glaube das war heute der schwerste Anstieg den ich je genommen habe, vielleicht auch weil ich von den Bergen hier ein wenig überrascht war. Jedenfalls war ich heilfroh als ich die Passhöhe endlich erreicht hatte und es nach dem Roten Moor hinunter nach Gersfeld in das Fuldatal ging. Hier konnte ich mir nur eine kurze Rast auf dem Marktplatz gönnen, denn es waren noch 30 km bis Fulda (wo ich 17:09 Uhr meinen ICE nach Berlin erreichen musste).

Der nun zu absolvierende Fuldaradweg war glücklicherweise leicht zu fahren und ich kam pünktlich aber ziemlich k. o. an.
So habe ich dann mit dieser heutigen Rhön-Runde auch das obere Ende dieses Radweges gleich noch mit abgehakt. Ab Fulda bin ich diesen schönen Radweg schon im Jahr 2022 gefahren. Für die Stadt blieb leider auch keine Zeit mehr, aber hatte ich die Sehenswürdigkeiten schon damals gesehen.
Trotz der Anstrengungen und des schlechten Wetters war es vor allem eine landschaftlich schöne Tour. Ich war heute zum ersten Mal in der Rhön und es gefiel mir hier sehr gut, der Tag war besonders und das ist ja genau das was ich will.
So der Report ist gerade noch im Zug fertig geworden, gleich muss ich Packen, wir sind kurz vor Südkreuz.