01.12.2024 Europaradweg R1 von Thale nach Staßfurt 76 km
Die gestrigen Wetterprognosen für den heutigen Ersten Advent, lassen mich spontan den Entschluss zu einer sonntäglichen Tour fassen. Ich entscheide mich, auch wegen der recht unkomplizierten Erreichbarkeit, für den Radweg R1 im Harzvorland. Ich will in Thale starten (dort hatte ich meine Tour im letztjährigen September, aus Bad Harzburg kommend siehe Touren 2023, beendet), dem R1 durch das Harzvorland bis Falkenstein und weiter dem Selketal nach Norden bis in das Harzer Seenland folgen, um dann ostwärts bis nach Staßfurt an der Bode zu gelangen. So war der Plan und der ging heute nicht nur wetterbegünstigt, auch zeitlich voll auf! Ich hatte einen fantastischen, zwar frostigen aber voll sonnigen Tag, in einer schönen Landschaft mit toller Fernsicht. Das Ganze bei kluger Wegführung und bester Beschilderung!

Los ging es 6:22 Uhr ab Wannsee mit dem Regio über Magdeburg bis nach Thale, dort startete ich noch vor 10:00 Uhr genau am Austritt der Bode aus ihrem spektakulären Tal zwischen den sagenhaften Gipfeln Hexentanzplatz und Roßtrappe. Der Radweg führte an der Harznordflanke ostwärts nach Gernrode mit Blick nach Norden auf die Felsgruppe der Teufelsmauer und bis in die UNESCO Welterbestadt Quedlinburg. Schaute ich zurück, sah ich den Brockengipfel welcher mich auch den ganzen Tag begleitete. Oberhalb von Gernrode blickte ich genau im richtigen Moment auf den Ort mit der bekannten romanischen Stiftskirche, als die Selketalbahn durch das Bild stampfte, was für ein Glück! Im Zug nach Thale hatte ich noch zwei Mitreisende getroffen, die ab Quedlinburg genau mit dieser romantischen Schmalspurbahn fahren wollten. Vergnügt radelte ich nun auf einer stillgelegten Bahntrasse bis nach Ballenstedt weiter. Dort fuhr ich eine Extrarunde, um durch den Ort bis hinauf zum Schloss zu gelangen. Oben, an der Wiege des Herzogtums Anhalt, gab es eine schöne Fernsicht entlang der langen und breiten Schloss Allee hinunter über den Ort und ins Vorland.

Weiter fuhr ich in Richtung Falkenstein ostwärts, bis ich an der Konradsburg dem R1 folgend nordwärts nach Ermsleben (der dortige Ortskern um den kleinen Marktplatz schockierte mich durch viele komplett leerstehende historische Häuser ein wenig) abbog, wo ich nur eine kurze Mittagspause machte und rasch weiter der Selke folgend über Hoym nach Gatersleben und weiter ostwärts nach Friedrichsaue fuhr. Dort erreichte ich in das Harzer Seenland, eine Bergbaufolgelandschaft, mit dem riesigen Concordia See. Abschließend ging es dann noch einmal moderat aber stetig bergauf (auch hier eine tolle Fernsicht), bevor die letzten Kilometer hinunter nach Staßfurt führten. Das finale Stück bis zum Bahnhof begleitete mich wiederum die Bode. Schon um 15:15 Uhr stieg ich dort in den Zug nach Magdeburg und war schon wenig nach 18:00 Uhr wieder zuhause in Steglitz. Den Europaradweg R1 habe ich nun bis auf 4 ganz kleine Teilstücke deutschlandweit „abgeradelt“. Diesen Tagesbericht beende ich nun randvoll gefüllt von Eindrücken an meinen Heimarbeitsplatz.
