Wunderschöner Sommertag in der Oberlausitz

06.08.2025 Zittau – Spreequellen – Bautzen (87 km)

Heute hatte ich endlich einmal Glück mit dem Wetter und einen sonnigen Tag bei angenehmen Temperaturen erwischt, so blicke ich auf einen traumhaften Tag in dieser idyllischen Landschaft zurück. Es hatte alles gepasst, auf dieser schönen, aber auch anspruchsvollen Fahrt durch das Oberlausitzer Bergland zwischen Neiße und Spree. Lediglich der Wind blies mir den ganzen Tag ins Gesicht, das störte mich heute aber wenig.

Los ging es heute in Zittau, wo ich nach Anreise per Regio genau zum Glockenschlag um 9:00 Uhr den Marktplatz erreichte. Am dortigen Marsbrunnen gönnte ich mir den üblichen Café, anschließend fuhr ich gleich hinaus in Richtung Mandau und Westpark. Die hübsche, historische Stadt im Dreiländereck diente heute bereits zum dritten Mal als Start- oder Zielort und ich hatte hier schon viel gesehen und fotografiert.

Zittau, Marsbrunnen
Zittauer Marktplatz am Marsbrunnen

Mein Plan war über Oderwitz zunächst zur Spreequelle zu radeln, um anschließend dem Spreeradweg bis Bautzen zu folgen. Dort wollte ich an den bereits absolvierten Abschnitt anschließen und den Spreeradweg damit „abhaken“.

Zunächst folgte ich der Mandau (einem Nebenfluss der Neiße) hinaus aus der Stadt und weiter durch den Westpark, bis ich den Fluss bei Hörnitz verließ. Ab dort fuhr ich auf dem Zwillings-Radweg (benannt nach den, die Oberlausitz prägenden, zwei Flüssen Spree und Neiße) über Nieder-, Mittel- und Oberoderwitz weiter nach Eibau. Schon auf diesem Stück zog mich die Oberlausitz in Ihren Bann, was für romantische, gepflegte und liebenswerte Dörfer sah ich dort! Ich kam aus dem Staunen gar nicht mehr heraus, angesichts dieser von den typischen hölzernen Umgebindehäusern dominierten und von umliegenden Bergen dekorierten Schönheiten.

Oberlausitz
Oberlausitzer Sommeridylle bei Unteroderwitz
Oberlausitz
Berndt-Mühle und Kirchturm in Oberoderwitz
Blick vom Kottmar zum Jeschken (1012) in der Bildmitte
Spreequelle
Spreequelle am Kottmar

Mein erstes Ziel war die oberste der drei Spreequellen am Kottmar bei Walddorf. Dort oben beginnt auch der Spreeradweg. Den Weg dort hinauf schaffte ich locker und beschloß noch weiter bis auf den Kottmar hinaufzufahren. Dort gab es auf 583 Höhenmetern somit auch noch ein echtes Gipfelerlebnis, welches diesen Tag topografisch und sportlich krönte. Auf dem Kottmar gibt es sogar eine Skisprunganlage mit zwei hölzernen Sprungschanzen, ich erklomm die kleinere der beiden und hatte von dort einen tollen Ausblick über die Oberlausitz. Die Kottmarbaude und der historische Aussichtsturm waren leider geschlossen. Beide müssen schon längere Zeit leer stehen und sind scheinbar dem Verfall preisgeben, schade besonders um den Turm.

Aussichtsturm auf dem Kottmar
Oberlausitz, Skisprungschanze
Sprungturm auf dem Kottmar
Faktorenhof in Eibau; Museum, Standesamt und Restaurant

Nach diesen Erlebnissen war es Zeit für die mittägliche Brotzeit, wofür ich mir den historischen Faktorenhof in Eibau ausgesucht hatte. Anschließend gab es hinter Eibau einen weiteren längeren Anstieg zu meistern, weitere folgten und machten diesen Tag durch ein ständiges Auf und Ab abwechslungsreich. Dadurch ist die Landschaft einfach schön anzuschauen und so fand ich viele Motive, besonders war auch das Licht und die Fernsicht. In Neugersdorf hielt ich kurz am Spreeborn an, einer weiteren Spreequelle, welche sogar mit einem Pavillon geschmückt ist.

Neusalza-Spremberg
Typische Umgebindehäuser, hier teils mit Schiefer verkleidet in Neusalza-Spremberg
Oberlausitz. Spree in Neusalza-Spremberg
Die junge Spree in Neusalza-Spremberg
Oberlausitz, Spreetal
Spreetal zwischen Neusalza-Spremberg und Taubenheim
Typisches Umgebindehaus in Taubenheim
Schirgiswalde; Spree
Schirgiswalde, Spreeufer mit St. Mariä Himmelfahrt

Am Hänscheberg vor Neusalza-Spremberg wurde es ebenfalls sportlich, bevor die lange Abfahrt mich durch den Ort und in das Spreetal hinein brachte. Ab dort waren weniger Höhenmeter zu machen, der Radweg folgte nun meist dem Lauf der jungen Spree. Auch hier war es wieder richtig schön, Neusalza-Spremberg, wie auch Taubenheim, Sohland und Schirgiswalde sind sehr sehenswert und romantisch.  Die Wegführung und Beschilderung hier im Spreetal, wie auch auf der gesamten Strecke waren nahezu vorbildlich. Nachdem ich auch Kirschau und Großpostwitz passiert hatte, war es nicht mehr weit bis Bautzen. Die Kreisstadt erreichte ich gegen 17:30 Uhr und begab mich diesmal direkt zum Bahnhof, um den Regio nach Dresden zu erreichen. Bautzen war schon 2023 (siehe Touren 2023) auf einer Spreeradweg Tour Startort und ich kenne diese mittelalterliche Stadt auch schon vor früheren Ausflügen.

Bautzen
Erster Blick auf Bautzen vom Spreeradweg, ganz links der Dom
Mein EC, aus Prag kommend, fährt ein; Bahnhof Dresden-Neustadt

Nun beende ich die Reportage eines unvergesslichen Tages in der Oberlausitz im, ab Dresden gebuchten, EC auf dem Heimweg nach Berlin.

Schön war’s gewesen…