15.02.2025 Steglitz-Neukölln-Treptow-Stralau-Rummelsburg-Osthafen-Fischerinsel-Steglitz 48 km

Berlin ist erstmals in diesem Jahr durch eine geschlossene Schneedecke bedeckt! In der vorletzten Nacht gab es bis zu 15 cm Neuschnee und ich fuhr Gestern schon vor 5:00 Uhr morgens durch teils tiefen Schnee mit meinem Mountain-Bike zur Arbeit. Das war ein echtes Vergnügen die meist noch unberührten Strecken am Teltowkanal in Steglitz, dem Königsweg in Zehlendorf und später im Park Sanssouci in Potsdam zu „durchpflügen“. Ich nahm extra meine Kamera mit, um auf dem Heimweg die wunderbare Winterlandschaft fotografieren zu können. Doch leider setzte im Tagesverlauf Tauwetter ein, so musste ich dann durch Schneematsch heimwärts „rudern“ und an Fotografieren war nun nicht mehr zu denken.

Das wollte ich heute in Berlin nachholen. Nach einer eiskalten Nacht machte ich mich bei leichtem Schneefall gleich nach dem Frühstück auf den Weg zu einer Rundfahrt. Die Strecke habe ich schon oft absolviert, aber es gibt ja in der Stadt immer Neues zu entdecken und zudem erhoffte ich mir schöne Winterbilder. Von Steglitz fuhr ich zuerst ostwärts bis Neukölln, wo ich auf der Grenzalleebrücke einen ersten Fotostop machte. Dort blickt man über die beiden Hafenbecken am Neuköllner Schifffahrtskanal auf den entstehenden Estrel-Tower, Berlin’s ersten Wolkenkratzer, welcher gerade seine endgültige Höhe von 176 m erreicht. Weiter ging es nach Treptow, dort fuhr ich das Parkufer bis zur Abteibrücke hinunter und nach mehreren Fotopausen wieder zurück um über die Elsenbrücke zur gegenüberliegenden Halbinsel Stralau zu gelangen. Überall an den Uferwegen hatte ich auf Schnee und Eis einen großen Spaß beim Radfahren, es knarrte und knirschte laut unter den Reifen, so das sich viele Spaziergänger verwundert umschauten… .


Stralau durchfuhr ich auf der gesamten Uferlänge, zunächst entlang der Spree bis zur Spitze der Halbinsel und dann weiter am Rummelsburger See hinauf bis zur gleichnamigen Bucht am Paul-und-Paula-Ufer. Hier und auch an der folgenden Zillepromenade, schon im zu Lichtenberg gehörenden Stadtteil Rummelsburg, fand ich tolle Motive und auch das Wetter besserte sich zunehmend. Der Schneefall hatte aufgehört und so ergaben sich nun schöne Panoramablicke über den See. Schon seit den 1990er Jahren hat sich um den Rummelsburger See ja sehr viel verändert, zunächst in Stralau und Rummelsburg, wo in großem Maße die Ufer mit ansehnlichen aber hochpreisigen Wohnbauten bestückt wurden, nun ergreift die intensive Bautätigkeit auch das Quartier zwischen dem Nordufer und dem Ostkreuz. Glücklicherweise gibt es die durchgängig freien Uferzonen, welche auch intensiv von den Bewohnern, Berlinern und inzwischen auch Touristen genutzt werden. Einen Kontrast zu den Neubauten bieten die unzähligen Hausboote am Ufer und auch im See, teils sogar verwahrloste Wracks. Auch an der Zillepromenade ergaben sich großartige Blicke hinüber nach Stralau und in Richtung Ostkreuz und Mitte. Es war selbst für mich, der schon oft an diesem Ort war, wieder ein Erlebnis. Dafür liebe ich diese Stadt (welche mir im Alltag oft auch Anlass zum Ärger bietet), es gibt hier ständig etwas zu entdecken! Berlin kann bei jedem Wetter und jeder Jahreszeit zum Paradies für Fotografen werden.



Am Ende der Promenade kehrte ich um, radelte mit Blick über den See zurück in Richtung Ostkreuz und folgte dann dem Osthafenkai der Spree bis zur Oberbaumbrücke. Die Brücke überquerte ich um auf Kreuzberger Seite weiter in die Stadtmitte zu fahren. Inzwischen zeigte sich sogar hin und wieder die Sonne, was meine Freude noch weiter steigerte. Auf und an der Oberbaumbrücke fotografiere ich schon seit dem ich in Berlin wohne und genieße immer noch das sich ständig ändernde Spreepanorama in beiden Richtungen. Der Spreebalkon an der Brommystraße war der nächste Fotostop auf meiner Stadttour, welche mich anschließend zum Historischen Hafen am Spreekanal im Herzen der Stadt führte. Auch hier zwischen Fischerinsel und Märkischem Ufer gibt es unzählige Motive, welche mich schon immer faszinieren. Mit den alten Dampfschiffen am Kai erinnert Berlin an diesem historischen Ort sogar ein wenig an Hamburg oder Rotterdam.

Prall gefüllt mit den Eindrücken des Tages fuhr ich anschließend über den Gleisdreieckpark, das Südkreuz und den Hans-Balluschek-Park nach Hause. Von diesem schönen Wintertag finden sich viele weitere Motive unter meiner Berliner Fotogalerie.