Europa und Übersee

Unter dieser Rubrik zeige ich einen kleinen postalischen Querschnitt historischer Stadtansichten außerhalb Deutschlands ab 1900 bis in die 1930er Jahre. Mein Fokus liegt dabei auf belebten Straßenszenen in den Metropolen. Ich mag besonders die amerikanischen, britischen und französischen Postkarten, weshalb diese überproportional vertreten sind. Es finden sich aber auch einige Exemplare aus Südamerika, Asien und Afrika darunter.

Am Ende dieser kleinen nostalgischen Weltreise zeige ich noch eine Auswahl von Postkarten aus den 1950er und 1960er Jahren. Dabei gibt es auch einen Blick in die Bergwelt der Alpen, welche ich ebenfalls mit einigen schönen Motiven der Nachkriegsjahre zeige. Bekanntlich bin ich ja ein großer Freund dieses Gebirges und auch in den Alpen gibt es im Vergleich zu heute viele Veränderungen zu beobachten. Diese sind dem Massentourismus (der die Infrastruktur und die Orte selbst oft stark verändert hat) und dem Klimawandel (welcher dem Hochgebirge immer stärker zusetzt) geschuldet.

 

Straßenszenen europäischer Städte ab 1900

Pariser Straßenszenen auf Künstlerkarten und Fotografien (meist coloriert)

 

Boulevard des Capucines (Rathael Tuck & Files Ltd. Edition Paris), 1900 nach München geschickt
L’Avenue de Opéra (ebenfalls Tuck & Files), 1900 in das schwäbische Illertissen gesendet
Boulevard St. Michel mit Panthéon (Tuck & Fils), 1900 nach Wien geschickt siehe folgende Adressseite:

 

Rue de la Paix, 1096 nach Le Mans befördert
Bahnhof St-Lazare, 1905 innerhalb von Paris gelaufen; Der Bahnhof ist einer der sechs großen Kopfbahnhöfe der Stadt und verbindet die Stadt mit dem Westen des Landes.
Rue de la Gaité (P. Marmuse, Paris) 1905 in die Vogesen gesendet
Boulevard Saint-Martin; 1907 nach Prag versendet
Rue Oberkampf 1908 nach St. Bonnet befördert
Métro Bahnhof Bastille 1905, Das 1900 im typischen Art Nouveau Stil erbaute Eingangsgebäude wurde 1962 abgerissen.
Boulevard des Italiens 1920
Rue La Fayette 1919
Faubourg Montmartre um 1920

 

Weitere kontinentaleuropäische Städte

 

Le Havre, Rue de Paris 1908; Die Stadt wurde im Zweiten Weltkrieg fast komplett zerstört, so auch der abgebildete Straßenzug. Der Wiederaufbau der bedeutenden Hafenstadt erfolgte nach einem modernen Generalplan von 1945-1954 in einer charakteristischen, farbigen Betonarchitektur, welche inzwischen sogar von der UNESCO in die Welterbeliste aufgenommen wurde.
Marseille, La Cannebiére um 1905; Blick in die quirlige Hauptgeschäftsstraße der Hafenstadt. In Marseille haben wir auch schon einen tollen Kurzurlaub verbracht (siehe Galerie).

 

Madrid, Puerta del Sol um 1910; Wichtigster und zentralster Platz der spanischen Metropole und wahrscheinlich des ganzen Landes. Die pulsierende Weltstadt haben wir im Jahr 2004 ausgiebig genossen.

 

Budapest 1913, nach Göggingen bei Augsburg versendet (siehe folgende Adressseite); Die „Zweite Stadt“ in der K.u.K. Monarchie Österreich-Ungarn fasziniert mich schon seit meiner Jugend, als ich dort als 18jähriger per Bahn und Zelt erstmals den Hauch der weiten Welt spürte.

Budapest um 1905 (Divald Karoly, Budapest), vieles erinnert in den beiden Straßenszenen der Pester Neustadt an Wien oder Paris. Innerhalb weniger Jahre wurde hier gegenüber der historischen, von der Donau getrennten, Budaer Altstadt ein weltstädtisches Gegenüber erbaut.

 

Rotterdam, Hofdsteeg 1910; Tolle Straßenszene des im Zweiten Weltkrieg von deutschen Bombern zerstörten Zentrums der Hafenstadt. Rotterdam haben wir schon mehrfach besucht, deshalb finden sich viele Fotos der modernen Metropole in meiner Galerie unter dem Fenster Maritimes Flair.

 

Typisch Britische Straßenszenen

 

London, Holburn (Hildesheimer & Co. Ltd. London & Manchester) 1906 nach Pirna in Sachsen geschickt; Die markante Fachwerkzeile gibt es dort bis heute. Diese Künstlerkarte ist innerhalb eines Tages von London bis nach Pirna befördert worden (siehe folgende Adressseite mit Stempeln), wie das per Schiff und Bahn damals möglich war ist erstaunlich und bewundernswert.
Hier die Mitteilung darauf soweit für mich lesbar: Wertes Fräulein Hentschel! Besten Dank für Ihre liebe Karte welche mir nach hierher nachgesendet wurde. Befinde mich seit mehreren Wochen in London auf Geschäftsreise. Viel Arbeit macht mein Leben süß, sonst geht es gut…
London, Cheapside (Raphael Tuck & Sons) 1907 nach Paris versendet; Die Cheapside wird auf der Adressseite als eine der Hauptadern und bedeutendste Einkaufstraße der Stadt beschrieben. Das Viertel um Cheapside war schon der mittelalterliche Marktplatz Londons. 1940 wurde bei deutschen Luftangriffen die Gegend weitgehend zerstört und ab den 1950er Jahren neu bebaut. Heute kennt kaum ein Besucher der Metropole diese, nun unscheinbare, Straße.
London, Cheapside (Valentines Postcard) 1937 nach Wien versendet. Ansicht der selben hektischen Geschäftsstraße 30 Jahre später und damit kurz vor der Zerstörung.
London, The Royal Exchange 1906 in das französische Jura geschickt; Das 1844 nach Brand neu gebaute  abgebildete klassizistische Börsengebäude zwischen Cornhill und Treadneedle Street gelegene Gebäude dient seit 2001 als exklusives Einkaufszentrum. Die Postkarte wurde in den Londoner Victoria-Docks aufgegeben, vielleicht von einem Seemann.
London, Billingsgate Market um 1905; Das Gebäude (links) ab 1876 Fischgroßmarkt, dient nun als Veranstaltungsgebäude. Es befindet sich im Herzen der Stadt und grenzt mit der gegenüberliegenden Seite praktischerweise direkt an die Themse.
Southampton, Above Bar 1907 nach Berlin gesendet; Feldseite des noch bestehenden nördlichen Stadttores Bargate aus normannischer Zeit. Die abgebildeten Häuserzeilen sind hier, wie fast in der gesamten Innenstadt dieser wichtigen englischen Hafenstadt, verloren. Die einst pulsierende Altstadt wurde im Zweiten Weltkrieg von deutschen Bombern nahezu vollständig zerstört.
Southampton, High Street mit Bargate um 1910 (F.G.O. Stuart) ungelaufen; Hier ist die gegenüberliegende Stadtseite zu sehen, welche seit dem Krieg, bis auf das Tor, nicht mehr wieder zu erkennen ist.
Bristol, St. Augustines Bridge (F.W. Taylor, Clifton) ungelaufen um 1910; Aus dieser Brücke im Herzen der südwestenglischen Hafenstadt ist eine Straße geworden, da das einst überquerte Hafenbecken nördlich der Brücke zugeschüttet wurde.  Die Clare Street in der Bildmitte führt genau in das Zentrum der Stadt.
Bristol, Tramways Centre 1906 nach Berlin gesendet (H. B. & Son, Bristol); Blick über die oben abgebildete Brücke in das alte Hafenbecken (Floating Harbour). mit dem imposanten, nicht mehr existierenden Backsteingebäude der Hafengesellschaft.
Bristol, Old Dutch House, 1913 nach Oxford gesendet; Dieser markante fünfgeschossige Fachwerkbau befand sich im Herzen der Altstadt an der Kreuzung High Street / Wine Street. Am Sonntag, dem 24.11. 1940, wurde dieses Wahrzeichen Opfer der Flammen beim Bristol Blitz genannten fünfstündigen deutschen Bombenangriff.
Swansea, Oxford Street um 1905 (Ettlinger & Co., London and New York) mit dem 1900 eröffneten Empire Theatre, welches 1960 für einen Supermarkt abgerissen wurde… Wie viele Postkarten aus Großbritannien und auch den USA wurde diese in Deutschland gedruckt. Sehr oft befindet sich der aus heutiger Sicht erstaunliche Vermerk: Printed in Germany, Printed in Prussia oder Printed in Saxony. Ob dieser Handel damals ein Zeichen von besserer deutscher Drucktechnik oder einfach billigeren Kosten, trotz aufwändigem Versand per Bahn und Schiff, war habe ich noch nicht herausgefunden.
Birmingham, Corporation Street 1907 nach Newport in Wales geschickt; Eine schöne Straßenszene mit Radfahrer (eher selten) dieser bis heute wichtigen Geschäftsstraße in der kleinen Innenstadt der mittelenglischen Metropole. Die abgebildeten Häuser sind allerdings meist durch große Kaufhausbauten ersetzt worden.
Birmingham, Old Square mit Newburys (Hartmann Postcard) 1905 nach Rinteln in Niedersachsen gesendet. Auch dieses Platzensemble mit dem imposanten Kaufhaus existiert seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr.
Liverpool, Church Street mit Compton Hotel 1906 nach Belgien geschickt; Das imposante Hotel gibt es nicht mehr, das Haus steht noch, leer ohne die markanten Ecktürme. Die nordwestenglische Hafenstadt habe ich schon mehrfach besucht und bin immer aufs neue fasziniert eine Stadt zwischen Abgrund und Aufbruch fotografisch zu entdecken. Viele Fotos finden sich in der Galerie unter dem Fenster Maritimes Flair.
Liverpool, Hochbahn um 1910; Diese 1893 eröffnete, elektrische Bahntrasse verband entlang des Merseyufers von Dingle im Süden bis Seaforth im Norden die damals gerade gebauten gigantischen Dockanlagen über 20 Stationen miteinander. Abgebildet ist hier die Station Pier Head im Zentrum des Hafens und der Stadt. Liverpool Overhead Railway war die älteste elektrisch betriebene Hochbahn weltweit. Sie diente vor allem zur Beförderung der unzähligen Dockarbeiter. Allein an dieser Ingenieursleistung zeigt sich der Aufstieg der Stadt zum wichtigsten Hafen im Westen Englands, was für Bristol mit den kleineren Docks am schmalen Avon River einen deutlichen Abschwung einläutete. Aber auch Liverpool geriet schon ab den 1960er Jahren mit dem Aufkommen der Containerschifffahrt und der Verlagerung der Handelsströme in Richtung Europa in einen jahrzehntelangen Abwärtsstrudel. Die Hochbahn wurde schon 1956 mit dem Niedergang dieses einmaligen Hafengeländes stillgelegt und anschließend abgebaut. Ich wünschte einmal in diese abgebildete Epoche der Stadt einzutauchen und von der Hochbahn in all die Docks mit der Hektik um die unzähligen Frachtschiffe, Fähren und Amerikadampfer zu schauen… .
Liverpool, Landing Stage (S. Hildesheimer & Co. Ltd. Manchester) 1906 von Manchester nach Berlin gesendet; Am Pier das britische Dampfschiff Teutonic, welches bei Harland & Wolff in Belfast gebaut und 1889 in Dienst gestellt wurde. Das Schiff fuhr, wie die ebenfalls auf dieser berühmten Belfaster Werft gebaute Titanic, für die White Star Line auf der Linie Liverpool – New York City und wurde 1921 in Emden abgewrackt.
Manchester, Oldham Street um 1905 (Valentines); Die Oldham Street führt vom Piccadilly (siehe folgende Ansicht) aus dem Stadtzentrum nach Nordosten. Diese Straße hat ihr Antlitz teilweise bewahrt, jedoch die Straßenbahn fährt hier nicht mehr entlang. Unzählige, der stadtbildprägenden, doppelstöckigen Trams mit dem offenen Oberdeck fuhren zu dieser Zeit landesweit durch viele Groß- und auch Mittelstädte. Leider wurden diese Linien fast überall abgeschafft und durch die Doppeldeckerbusse ersetzt.
Manchester, Piccadilly um 1900; Großer Platz und Verkehrsknoten im Herzen der Stadt welcher immer wieder umgestaltet wurde. Die abgebildete Häuserzeile im Vordergrund ist durch einen einzigen großen Geschäftsbau ersetzt worden.
Leeds, Boar Lane um 1905;  Die Stadt im Norden Englands erlebte mit der industriellen Revolution eine Blütezeit, welche auf Textilindustrie und Maschinenbau basierte und Leeds zu einer der wohlhabendsten Städte Englands machte. Heute ist die Stadt vor allem ein Finanz- und Dienstleistungszentrum. Die Straßenbahn wurde hier 1959 abgeschafft.  Viele Gebäude dieser abgebildeten Geschäftsstraße mussten ab den 1960er Jahren den neuen unvermeidlichen Einkaufszentren weichen. Lediglich an diesem Straßenzug zwischen Call Lane und Trinity Church ist das Stadtbild halbwegs erhalten geblieben.
Kingston upon Hull, King Edward Street; 1906 nach Blyth in Northumberland gesendet: Wieder eine typische Szene mit Tram, die Straße ist auch heute noch Hauptgeschäftsstraße der Hafenstadt und besitzt sogar noch einige dieser victorianischen Fassaden.
Glasgow, Argyle Street um 1910; Blick in eine der wichtigsten Geschäftsstraßen der schottischen Metropole, welche damals nach London als Second City Of The Empire galt.

 

 

Nordamerikanische Städte 1900-1930

Dreifach-Klappkarte der New Yorker Skyline (1907 nach Berlin gesendet)

Die jungen Vereinigten Staaten erlebten zu dieser Zeit einen unvorstellbaren Aufschwung, welcher durch die aus Europa exportierte industrielle Revolution ausgelöst und mit vielen eigenen Erfindungen (Bell, Otis usw.) untermauert wurde. Mit dem Bau der Eisenbahnstrecken wurde das Land bis zum Pazifik erschlossen und verbunden. Die USA traten als neue Großmacht auf die Weltbühne und wurden Sehnsuchtsort vieler Menschen in Europa, welche sich dort ein besseres Leben erhofften. So konnte der Hunger nach billigen Arbeitskräften durch die unzähligen Einwanderer aus Europa gestillt werden.

Dieser Boom zeigte sich besonders im Antlitz der Städte. Innerhalb weniger Jahre wandelten diese sich zu mit ersten Hochhäusern bestückten, von Straßenbahnen durchquerten, pulsierenden Metropolen. In Europa staunte man über die Entwicklung der USA und die oft per Postkarte in die alte Heimat verschickten Grüße aus der Neuen Welt forcierten den Auswanderungsgedanken weiter… .

 

New York City

New York City, Klappkarte vom Broadway mit Hochbahnstation, Straßenbahn und Pferdefuhrwerken, 1906 nach Newark versendet (The Rotograph Co.)
Adressseite dieser Postkarte
New York City, Cooper Square 1909 nach Berlin gesendet. Hier endet die Bowery, eine der damals quirligsten Straßen im Süden Manhattans, welche sich am abgebildeten Dreieck (Cooper Triangle) zwischen dem Cooper Union Building (Bildmitte) in die  4th Street (links) und die 3rd Street (rechts) teilt. Die für New York City einst stadtprägende Hochbahn ist längst unter die Erde verlegt worden.  Auf der Postkarte findet sich folgende interessante Mitteilung zu New York: „Schön aber mit Berlin kommt es nicht mit…“ und weiter „Teile Dir mit dass ich am 18.02. mit dem Dampfer Scharnhorst nach Bremen fahre. Habe Kajüte 2. Klasse bekommen…“
New Yorker Wahrzeichen im Bau, Times Building 1904 und Flat Iron Building 1902 (Detroit Photographic Co.); Vom Stolz auf die Stadtentwicklung kündet diese Postkarte, welche eine meiner Favoriten ist, detailreich wird darauf die revolutionäre Stahlskelettbauweise und die verschiedenen Ausbaustufen dokumentiert. Beide auf schmalem Grundriss am Broadway errichtet, sind die Türme zu Ikonen der Stadtgeschichte geworden.
New York City, drei der ersten und prägendsten Hochhausbauten der Stadt: Flat Iron Building 1902 (Detroit Photograpic Co.) links, in der Mitte das Syndicate  Building (später Park Row Building) 1903 nach Paris gesendet (siehe folgende Adressseite) und rechts das Times Building (Detroit Publ. Co.) 1911 nach Wien gesendet. Das unter Denkmalschutz stehende Park Row Building war von 1899-1908 das höchste Haus der Stadt und dient seit seit der Sanierung als luxuriöses Wohnhaus.
New York City, Madison Square um 1910 (Success Postal Card N.Y,); Schon wenige Jahre später steht das Flat Iron Building (Bildmitte) im Schatten des 213 m hohen Met Life Building (links).
Brooklyn, N.Y., A.D. Matthews‘ Sons um 1900 (Souvenir Post Card Company, New York). Eine Künstlerkarte, welche eines der ältesten und damals größten Kaufhäuser New Yorks (auch mit Ablegern in Paris, Berlin und Wien) zeigt. Die hier abgebildete Hochbahn entlang der Fulton Street wurde ab 1903 unter die Erde verlegt. Schön zu sehen auch der Lieferbereich am Gallatin Place (links) mit vielen Pferdefuhrwerken. 1918 musste das Haus schließen, anschließend gab es u.a. Theaterbühnen in Teilen des Komplexes. Heute existieren es weder die rot verklinkerte Seiten- noch die hellgraue Hauptfassade, stattdessen eine abstoßende Betonkiste mit einigem Einzelhandel. Lediglich das rote Nachbarhaus ganz rechts auf dieser Ansicht steht noch fast unverändert.

 

New York City Skyline in den 1920er Jahren

Midtown Skyline mit Chrysler Building, noch kommt Licht in die Straßen…
… wie auch hier in Lower Manhattan, das hat sich leider seit den 1960er Jahren stark gewandelt. Als die Bauvorschriften aus Profitgründen geändert wurden, entstanden fast nur noch riesige klotzige Wolkenkratzer sogar direkt am Ufer. Rücksichtnahme und die bis dahin gepflegte Verschlankung der oberen Geschosse kam aus der Mode.

 

Nordosten Nordamerikas und Große Seen

 

Newark, N.J., Market Street 1910 nach Leipzig gesendet (Pfeiffer & Irwin, Newark, N.J.) Die westlich von New York City gelegene Stadt ist längst Teil der Metropole und lediglich administrativ durch die Bundesstaatsgrenze getrennt. Eine Straßenbahn gibt es hier längst nicht mehr, von der kleinteiligen Häuserzeile an der Ecke zur University Ave. gibt es sogar noch einige Fassaden, allerdings in stark vereinfachter Form, bis heute. Die Kirche im Hintergrund steht dagegen nicht mehr.
Buffalo, N.Y., Main Street 1908 (H.L. Woehler, Buffalo & Dresden); Die in Deutschland, vor allem aus Theodor Fontanes Ballade um den Steuermann John Maynard, bekannte Stadt befindet sich am Nordostende des Eriesees unweit der Niagarafälle am Niagara River.  Das imposante Gebäude der German  Insurance in der Bildmitte wurde in den 1950er Jahren abgerissen. Auf der abgebildeten Ansicht befindet sich folgende interessante Mitteilung deutscher Auswanderer untereinander:
Karl Bublinger schreibt an seinen Freund Franz Rieder im kanadischen Montreal: Lieber Franz, Bin gut angekommen hier in Buffalo. Es gefällt mir sehr gut hier. Hoffe bald Arbeit zu bekommen….; Dein Freund Charles. Wie selbstverständlich ist aus Karl nun Charles geworden, aber da sein Freund nun im frankophonen Montreal lebt, geht die Karte nun an Monsieur Francois Rieder. Da möchte man doch zu gern wissen was aus den beiden geworden ist… .
Buffalo, N.Y., Ellicot Square und Main Street 1908 (Raphael Tuck & Sons) In der Bildmitte das. einen ganzen Block füllende, Ellicot Building. Das Gebäude (1896 vom berühmten Architekturbüro Burnham & Roots, Chicago erbaut) steht in vereinfachter Form noch heute, die hübschen kleinteiligen Geschäftshäuser rechts im Vordergrund mussten einem Parkplatz weichen. Erstaunlicherweise verkehrt sogar noch eine Bahn auf dieser Straße,
Buffalo, N.Y., Elk Street Market 1908 (David Ellis, Buffalo); Einer der Straßenmärkte der Stadt auf dem die Waren direkt vom Pferdewagen verkauft wurden.
Philadelphia, Pa., Market Street 1910 (World Postcard Co. Philadelphia); Eine meiner schönsten Straßenszenen überhaupt, welche das Leben in der Metropole zur damaligen Zeit wunderbar darstellt. Philadelphia war im frühen 19. Jahrhundert sogar die größte Stadt Nordamerikas und kurzzeitig Hauptstadt der USA (1790-1802). Die Häuserzeile, wie aus einer Filmkulisse, gibt es leider nicht mehr. Lediglich der Turm der City Hall im Hintergrund bildet bis heute ein Wahrzeichen der Stadt.
Boston, Mass., Haymarket Square um 1908; Die bedeutendste Stadt Neuenglands ist eine der ältesten in Nordamerika, lange wichtigste Stadt und größter Hafen der USA. Boston ist heute eine attraktive, lebenswerte und wohlhabende Kulturmetropole. Der geschichtsträchtige Platz im Herzen der Stadt wurde in den 1950er Jahren für den Bau einer Stadtautobahn zerstört.
Boston, Mass., Public Garden mit in den Untergrund abtauchender Tram um 1905 (Robbins Bros. Co. Boston and Germany)
Springfield. Mass., Main Street near Post Office 1907 nach Tilsit in Ostpreußen geschickt; Springfield ist die drittgrößte Stadt des Staates Massachusetts, zeigt sich hier recht großstädtisch. Einige wenige dieser Fassaden haben die Zeit der Veränderungen überstanden, aber das abgebildete Flair existiert ebenso wie die Tram nicht mehr.
Springfield, Mass., Main Street 1909 (Robbins Bros., Boston)
Cleveland, Ohio, The New Center um 1905 (Cleveland News Co., Litho-Chrome, Berlin-Leipzig-Dresden); Die einstige Stahl- und Öl- und Hafenstadt am Eriesee gehörte zu den wichtigsten Industriemetropolen des aufstrebenden Landes. Wie auch in vielen benachbarten Städten des Gebietes um die Seen setzte auch in Cleveland ab den 1960er Jahren ein wirtschaftlicher Abschwung infolge des Strukturwandels ein.
Cincinnati, Ohio, Raddampfer am Ohio River um 1915 (Detroit Photographic Co.); Die beiden stählernen Fachwerkbrücken überspannen auch über 100 Jahre später immer noch Fluss. Die nächste Brücke flussabwärts ist leider hier nicht mehr zu erkennen. Dabei handelt sich um die J. A. Roebling Suspension Bridge, welche schon 1866 als damals längste Hängebrücke der Welt Berühmtheit erlangte und als Vorbild der New Yorker Brooklyn Bridge (ebenfalls errichtet von Roebling) diente.
Cincinnati, Ohio, Stadtentwicklung 1913; Links die brennende Old Chamber of Commerce, daneben das imposante Hochhaus der Union Central Life Ins., welches seitdem zu den Wahrzeichen der Stadt gehört an der selben Straßenecke. Der 151 m hohe Wolkenkratzer (4th & Vine Tower) war damals das höchste Gebäude westlich von New York City.
Columbus, Ohio, Panorama 1910 (Veixelbaum, Lima, Ohio); Die Hauptstadt und größte Stadt des Staates Ohio befindet sich am Zusammenfluss von Scioto und Olentangy River. Die Stadt ist stark von deutschen Einwanderern geprägt worden, welche zeitweise ein Drittel der Einwohnerschaft stellten.
Indianapolis, Ind., Pennsylvania Street 1911 (Indiana Co.); In der Hauptstadt und größten Stadt des südlich vom Michigansee gelegenen Staates Indiana gibt es auch schon imposante Geschäftshäuser, welche vom wirtschaftlichem Aufschwung zeugen. Die Straßenansicht zeigt neben den Pferdewagen ein Automobil, welches offensichtlich von zwei Herren bestaunt wird.
Detroit, Mich., Woodward Avenue 1905 (B.J. Stern, Detroit)
Detroit, Mich., Studebaker Co. 1916; Ansicht von Werk 1 (Brush and Piquette Aves.) und Werk 3 (Clark Ave. und West Jefferson Str.); Alle großen Marken der Autoindustrie produzierten damals in Detroit, was der Stadt ein rasantes Wachstum bescherte. Die Fließbandfertigung wurde genau zu dieser Zeit in der schon bald Motown genannten Stadt erfunden. Damit wurde das Automobil für einen großen Teil der Bevölkerung bezahlbar, was den Alltag und den Lebensstil im Land schon bald vollkommen verändern würde. Diese Monostruktur brachte aber auch schnell gravierende Strukturprobleme in die Stadt, welche heute zu den ärmsten der USA zählt. Schon 1928 musste die erst 1910 eröffnete Studebaker Co. Fabrik (Werk 1) schließen. Die angeschlagene Firma fusionierte 1954 mit dem Luxusautohersteller Packard, aber schon 1966 wurde die Produktion eingestellt.  Die drei großen (Ford, General Motors und Chrysler) teilten den Automarkt unter sich auf. Studebakers abgebildete Fabrik stand jahrzehntelang leer und brannte 2005 aus. Auch General Motors schloss sechs Werke in der Stadt, nachdem die Produktion mehr und mehr ins Ausland verlagert wurde. Die folgende Ansicht zeigt die Adressseite, der nach Sidney in Montana gesendeten Karte, mit den stolzen Daten der Firma:

Detroit, Mich., Hafenszene 1908; Detroits Hafen war einer der größten an den Seen und gehörte sogar weltweit zu den Bedeutendsten.
Montreal, Quebec, Markttag am Jaques Cartier Square 1905 (Leighton Co. Portland); Die frankophone kanadische Metropole am St. Lorenz-Strom war schon damals eine bedeutende Hafen-und Handelsstadt und hat sich wie das folgende Toronto im Gegensatz zu vielen benachbarten US-Amerikanischen Städten bis in die Gegenwart positiv entwickelt. Beide Städte verfügen über eine große Lebensqualität und sind weltweit beliebte Destinationen.
Toronto, Ontario, King und Young Street  (Valentine’s Card). Die Karte ist 1906 an eine Gertrude Knoll in Buffalo gerichtet und zeugt vom regen, auch grenzübergreifenden Austausch unter den deutschen Einwanderern.

 

Chicago, Metropole der Großen Seen

Die Stadt Chicago bot schon damals viele Superlative: Größter Eisenbahnknoten, größter Hafen an den Seen, größter Schlachthof der Welt, größter Handelsplatz, größte Stadt nach New York City, aber auch größte Mafia-und Gangsterstadt. In Chicago lebten 1890 schon über eine Million Menschen. Die Stadt wirkte wie ein Magnet und eine Verheißung auf die, meist bettelarmen, europäischen Einwanderer aus Deutschland, Polen, Irland oder Italien. Zu der Zeit konnte Chicago jedem Neuankömmling einen, wenn auch oft miesen, Job bieten. Die Metropole am Michigansee strotzte vor Optimismus. Als nach dem Großen Brand von 1871 die Stadt fast komplett neu erbaut werden musste, entstand hier die revolutionäre Stahlskelettbauweise. Auf diese Weise konnten erstmals richtige Hochhäuser entstehen, und nach der der Erfindung des Aufzuges (Elisha Otis) gab es kein Halten nach oben… . Richtungsweisende Architekten (wie Daniel Burnham) bauten in einer schnörkellosen Modernität, welche man selbst in New York kaum fand, es waren die Jahre der bis heute unter dem Namen Chicagoer Schule bekannten Bauweise.

Chicago Panorama mit Chicago and North Western Railway Station, dem südlichem Chicago River und dem Zentrum der Stadt dahinter 1913 (Hammon Pub. Co., Chicago. Am Horizont ist sogar der Michigansee zu erkennen; 1984 wurde das abgebildete, 1911 eröffnete,  Empfangsgebäude abgerissen und durch den 180 m hohen Accenture Tower ersetzt. Der Bahnhof dient heute lediglich dem Regionalverkehr. Diese Postkarte ist 1913 in die kanadische Provinz Alberta geschickt worden.
Chicago, Kreuzung Dearborn und Radolph Street (Hammon Pub. Co., Chicago) 1910 nach Massachusetts geschickt; Verkehrschaos an einem der belebtesten Blocks der Innenstadt. Tolle Großstadtszene mit unzähligen Straßenbahnen und Pferdefuhrwerken im Stau. Auch so eine Szene wie aus einem Film die man sofort eintauchen möchte…
Chicago, State Street (Hammon Pub. Co., Chicago), 1913 nach Mill Valley in Kalifornien gesendet; Hauptgeschäftsstraße zur Noon Hour schon mit ersten Automobilen, unzähligen Passanten und Straßenbahnen. Eine echte Weltstadtszene, wie auch die vorige, beide gehören zu meinen Favoriten.
Chicago, State und Madison Street 1908 (A. C. Bosselman & Co., New York); Straßenszene mit dem Montgomery Ward Building in der Bildmitte. Die 1899 errichtete Firmenzentrale des Versandhauses war bis 1905 das höchste Gebäude der Stadt. Dem Haus fehlt allerdings seit 1947 der prägnante Turm. Die Karte ist nach Buffalo gesendet worden.
Chicago, Einige Hochhäuser der ersten Stunde: Chicago Savings Bank Building 1904 errichtet; In dieses für die damalige Zeit revolutionär moderne Bankgebäude an der State- und Madison Street zog 1997 das School of Art Institut ein. Die Postkarte (Curt Teich, Chicago) wurde 1905 nach Lucca in der Toscana gesendet (siehe folgende Adressseite). In der Mitte dieser Reihe eine Abbildung des schon 1893 anlässlich der Weltausstellung erbauten Columbus Memorial Building (Mac Farlane, Toronto-Buffalo-Leipzig 1907), welches sich an der State- und Washington Street befand (leider abgerissen). Rechts das 1896 eingeweihte 84 m hohe Fisher Building an der South Dearborn Street (Bosselman & Co., New York, 1906). Dieses Gebäude ist eines, der vom damals wichtigsten Architekten und Stadtplaner der Stadt Daniel Burnham, hochgezogenen Wahrzeichen. Das Hochhaus steht auch heute noch und dient als Apartmenthaus.

Chicago, Haymarket 1905 (P. Schmidt & Co., Chicago); Der Haymarkt ist ein historisch bedeutender Platz in der US-amerikanischen Geschichte. Hier endete ein Streik für bessere Arbeitsbedingungen am 1. Mai 1886 in einem Massaker nachdem eine Bombe in der Menschenmenge gezündet wurde. Viele europäische Einwanderer protestierten dort gegen die Ausbeutung, unter den Anführern des Protestes befanden sich auch  deutsche Arbeiter. Der angebliche Bombenleger stammte ebenfalls aus Deutschland. In Gedenken an diesen Aufstand wird nun weltweit der 1. Mai als Tag der Arbeit begangen (was die wenigsten wissen).
Milwaukee, Wis., Water Street 1907 (Bosselman & Co., New York); Milwaukee, nur unweit nördlich von Chicago ebenfalls am Michigansee gelegen, war damals eine von deutschen Einwanderern dominierte Stadt. Deshalb ist es wenig verwunderlich, das genau hier auch ein Zentrum der amerikanischen  Bierproduktion entstand. Die umliegenden Agrarstaaten brachten die Rohstoffe, Milwaukee braute und verschiffte. Der Name der Stadt bedeutet Gutes Land.  Der Blick in die Straße zeigt das Empire und links die Werbeinschrift der führenden deutschen Zeitung der Stadt, möglicherweise befand sich dort der Sitz der Germania.

 

Blick in die Südstaaten

 

Baltimore, Md., Baltimore Street 1915 (Ottenheimer, Baltimore); Die größte Stadt im Bundesstaat Maryland war neben New York damals wichtigster Einwandererhafen und eine der bedeutendsten Städte der USA überhaupt. Geblieben ist lediglich die wichtige Hafenstadt und der Sitz einiger großer Pharmakonzerne, sonst gibt es viel Armut und Kriminalität in einer Stadt welche nach langem Abstieg noch ihren Weg sucht. Wir haben selbst schon ein paar Tage dort übernachtet und eine lebendige Stadt mit einer schön gestalteten Hafenfront und vielen historischen Gebäuden entdeckt. Interessanter als viele andere US Großstädte, schon die Anfahrt über die imposante Brücke mit Blick auf die Skyline wird mir immer unvergesslich bleiben. In der Fotogalerie unter dem Fenstern Maritimes Flair und Architektur, Metropolen zeige ich einige Bilder aus der Stadt. Sie hat für mich ein wenig Ähnlichkeit mit Liverpool (Morbider Charme, Hafen, Sport, Musik und Schnoddrigkeit), nach einer Blütezeit als Hafen- und Industriestadt, späterer Niedergang ganzer Stadtviertel im Strukturwandel – aber auch Visionen machen Baltimore einfach interessant und sympathisch. Auf der Ansicht ist neben einer riesigen elektrischen Reklametafel auch das gegenüberliegende 1911 errichtete zwölfgeschossige Bargain House, eines der damals größten Warenhäuser des Landes zu sehen. Das Haus besteht, im Gegensatz zu dem Gebäude links (hier befindet sich nun die Baltimore Arena), bis heute unter dem Namen Nancy. S. Grasnick Building. Wir sind beim Stadtbummel selbst diese Straße entlanggelaufen, wo es typisch amerikanisch auch innerstädtische Brachflächen oder Parkplätze gibt. Alle abgebildeten Häuser mit Ausnahme des Bargain sind abgerissen.
Baltimore. Md., Lexington Street (Rinn Publ. Co., Baltimore); Hübsche Straßenszene mit elegant gekleideten Damen vor dem großen Stadtbrand von 1904. Diese kleinteiligen, damals typischen, Häuserzeilen findet man im Zentrum der Stadt nur noch ganz vereinzelt.
Richmond, Va., Broad Street 1905 (Raphael Tuck & Sons); Die stolze alte Hauptstadt Virginias und Mittelpunkt der Konföderierten erlebte nach der Niederlage und Eroberung im Bürgerkrieg einen schweren Bedeutungsverlust. Erst Ende des 19.Jahrhunderts setzte eine wirtschaftliche Erholung ein, welche vor allem der Tabakindustrie zu verdanken war. So verkehrte in Richmond schon 1888 eine der ersten Straßenbahnlinien der USA überhaupt.
Memphis, Tenn., Madison Street 1909 (Souvenir Postcard Co., New York); Die Straße wird darauf als Wall Street von Memphis bezeichnet. Direkt am Mississippi befindet sich die größte Stadt des Staates Tennessee, eine klassische Südstaatenmetropole mit großer Geschichte und Musiktradition. Nach jahrzehntelanger Talfahrt wurde das historische Zentrum jüngst erfolgreich wiederbelebt, sogar eine Straßenbahn fährt hier wieder.
Chattanooga, Tenn., Market Street 1910 (S. H. Kress & Co.); Glenn Miller machte die Stadt 1941 mit seinem Chattanooga Choo Choo weltweit bekannt. Er setzte dabei eine Fahrt mit der Dampflok von New York nach Chattanooga musikalisch um. Inzwischen ist der Bahnverkehr in die, am Tennessee River gelegene, Stadt eingestellt und das historische Bahnhofsgebäude in ein nostalgisches Hotel umgewandelt worden. Straßenbahnen verkehren hier auch nicht mehr.
Atlanta, Ga., Stadtpanorama mit Fotograf um 1910 (I. F. Co. Inc., Atlanta)  Die Postkarte mit dem Vers Die Metropole des Neuen Südens gehört ebenfalls zu meinen Favoriten. In diesen Zeilen wird die Stadt überschwänglich angepriesen: Von der Schönheit der modischen Frauen, den stattlichen Herren, den einzigartigen Geschäftsmöglichkeiten, den hohen Löhnen und der allgemeinen Zufriedenheit wird hier geschwärmt. Das Panorama zeigt eine Stadt im Aufbruch und voller Optimismus, welche noch 1864 während des  Bürgerkrieges nahezu vollkommen zerstört wurde.
Atlanta, Ga., Whitehall Street 1912; Geschäftige Straßenszene aus dem Herzen der Hauptstadt von Georgia.
Atlanta, Ga., Old Union Station 1912; Der Bahnhof wurde 1871 erbaut und 1930 durch die neue Union Station ersetzt.
Savannah, Ga., Broughton Street um 1910; Der noch zur Kolonialzeit wichtige Baumwollhafen geriet nach dem Ende des Bürgerkrieges ins Hintertreffen. Ein für die Stadt zunächst tragischer Umstand, bewahrte so zum Glück die typische Südstaatenarchitektur besser als in vielen anderen Städten des Südens. Savannah zählt heute zu den schönsten historischen Städten der USA und ist ein beliebtes Reiseziel. Wir haben die Stadt mit ihren schönen Plätzen, der historischen Uferfront und dem vorgelagerten Tybee Island 2015 mehrere Tage genießen dürfen. Fotos davon zeige ich in der Galerie unter Seaside und Maritimes Flair.
Charleston, S. C., Charleston Market 1906; Die Hafenstadt war lange Drehscheibe des Sklavenhandels und wurde im Bürgerkrieg 1865 sowie durch ein Erdbeben 1886 schwer zerstört. Nach dem Wiederaufbau hat sich das Stadtbild im Zentrum kaum verändert und so gehört Charleston wie auch Savannah heute zu den schönsten historischen Städten der USA. Wir haben die Stadt auch schon besucht und können das bestätigen, dabei haben wir auch die abgebildete Market Hall gesehen. Der in den 1920er Jahren populär gewordene Tanz Charleston ist nach der Stadt benannt.
New Orleans, La., Canal Street 1909 (C. B. Mason, New York); Die Stadt mit französischen und spanischen Wurzeln verfügt über ein besonderes Lebensgefühl welches man wohl andernorts in den USA kaum fand. Vieles vom Charme der Stadt ist jedoch durch die typisch amerikanische Rücksichtslosigkeit in Bezug auf historische Bauwerke zerstört worden. Erst ab den 1990er Jahren erkannte man dort langsam die Einzigartigkeit des Stadtensembles. Viele Bemühungen seitdem wurden leider durch den verheerenden Hurrikan Katrina 2005 zunichte gemacht. Zudem erlebt New Orleans eine, selbst für die USA, erschreckende Kriminalität, welche auf Hoffnungslosigkeit, Armut und Drogensucht beruht.  Die beiden Ansichten zeigen die Hauptachse der Stadt, die berühmte Canal Street, und sind ganz wunderbare Abbildungen des damaligen Stadtlebens auf dieser breiten Straße. Unglaublich, aus heutiger Sicht, erscheinen die 5 Straßenbahngleise mit den unzähligen Straßenbahnen.
New Orleans, Canal Street 1907 (Raphael Tuck & Sons)
New Orleans, Dock Scene 1912
New Orleans, Customhouse 1908 (Grombach-Faisans Co. Ltd. of New Orleans); Dieses, ebenfalls an der Canal Street gelegene, Haus zählt zu den größten öffentlichen Bauten des 19. Jahrhunderts in den Südstaaten. Seit 2008 dient das, dicht am Hafen gelegene, Gebäude als Insektarium.

 

 

Mittlerer Westen und Südwesten

 

St. Louis, Mo. 1906, Panorama, der als Tor zum Westen bekannten, am Mississippi gelegenen Stadt, welche damals stark durch deutsche Einwanderer geprägt wurde (dies zeigt sich auch in der zweisprachig geführten Beschriftung auf dieser Postkarte). Spätestens seit dem Bau der 1200 Meter langen doppelstöckigen Eads Bridge über den Fluss (1874 eröffnet), war St. Louis der Brückenkopf zur Erschließung des Westens. Für die herausragende Bedeutung der Stadt zu dieser Zeit stehen die Austragung der Olympischen Spiele sowie die Weltausstellung 1904.
St. Louis, Mo., Anheuser-Busch Brewing Ass’n, 1912; Die deutschen Einwanderer waren auch die treibenden Kräfte eines bis heute mit der Stadt verbundenen Gewerbes, denn 1870 gründete Eberhard Anheuser gemeinsam mit seinem Schwiegersohn Adolphis Busch die abgebildete weltbekannte Großbrauerei.
St. Louis, Mo., Water Front; Hafenszene am Mississippi mit den typischen Schaufelraddampfern. Die Karte ist 1915 nach Prag versendet worden.
Little Rock Ark., Main Street 1907 (Jungkind & Goodman, Little Rock); Blick in eine typische junge Stadt des Westens.
Little Rock, Ark., Main Street 1907
Dallas, Texas, Main Street 1908 (Adolph Selige Pub. Co., St. Louis); Dem unbedeutenden Provinznest Dallas gelang es 1873, mit Geld und Geschick, zum Kreuzungspunkt der beiden wichtigsten durch Texas führenden Bahnlinien zu werden. Das war der Start eines stetigen Wachstums, zunächst als Handelszentrum, ab 1930 auch als Zentrum der Ölindustrie und ab 1970 als Standort der texanischen Hochtechnologie, war Dallas stets am Puls der Zeit.
San Antonio, Texas, Commerce Street um 1908 (Geo. M. Bearce,  San Antonio). Die älteste Stadt in Texas wurde im 17. Jahrhundert von den Spaniern gegründet. Heute ist sie ein beliebtes Tourismuszentrum mit einer attraktiven Innenstadt.
Kansas City, Mo, Main Street 1906 (Detroit Publ. Co.) nach Minneapolis gesendet siehe folgende Adressseite

Kansas City, Mo., River View 1909; Hafenszene am Missouri River
Kansas City, Mo., Walnut Street mit National Bank of Commerce Building 1909 (Elite Post Card Co. Kansas City & Leipzig); Der 1906 errichtete Büroklotz steht noch heute, die Geschäftshäuser im Vordergrund mussten schon wenig später einem ähnlichen Hochhaus weichen.
Omaha, Nebr., Douglas Street 1912; Die Stadt liegt nur etwas weiter flussaufwärts am Missouri und war damals ebenfalls ein wichtiges Zentrum am Eingang zum Mittleren Westen, bekannt bis heute für ihr Pioniererbe und ihre Museen.
Salt Lake City, Utah, Main Street um 1908 (Int. Art & Nov. Co. Leipzig, New York & Salt Lake City).; Die Hauptstadt des Mormonenstaates Utah wurde 1847 am Großen Salzsee als Zufluchtsort gegründet. Salt Lake City liegt auf etwa 1350 Höhenmetern umgeben von den Rocky Mountains. In der abgebildeten Main Street gab es damals unzählige Saloons, so das die Straße auch Whisky Street genannt wurde. Die Straße, wie auch die Stadt, hat sich seitdem sehr verändert, aber das prächtige Haus links steht bis heute unverändert.
Denver, Colo., 17th Street Panorama 1905 nach Stockholm gesendet (siehe folgende Adressseite); Die einstige Goldgräbersiedlung Denver ist seit 1876 Hauptstadt des Staates Colorado und größte Stadt im Rocky Mountains Gebiet.

 

 

Die Westküste von Kalifornien bis British Columbia

 

Los Angeles, Cal., Union Trust Building 1908 (M. Rieder Publ. L. A.); Abgebildet ist der erste, 1903 erbaute, Büroturm der Stadt, welcher mit 46 m einige Jahre die Höchstmarke stellte. Das Haus im alten Finanzzentrum an der Spring Street gelegen, ist heute ein Apartmenthaus unter dem Namen Continental Building.
Los Angeles, Cal., Main Street (Newman Post Card Co. L. A.) 1909 nach New York mit folgender Mitteilung versendet worden: Die Stadt ist gar nicht so schlecht wie auf dieser Karte… . Das noch junge L.A. zeigt sich hier recht kleinstädtisch.
San Jose, Cal., First Street 1909 (M. Rieder L. A.); Diese schöne Straßenszene aus der unweit von San Francisco gelegenen Stadt wurde an einen Sammler nach Buenos Aires mit folgender Mitteilung versendet: ich hoffe ihnen eine neue Ansicht für ihre Kollektion zu schicken. San Jose ist als Mittelpunkt des Silicon Valley heute von enormer wirtschaftlicher Bedeutung und hat San Francisco auch hinsichtlich der Einwohnerzahl überholt.
San Francisco, Market Street Panorama 1907 (Charles Weidner, San Francisco); Vor dem Erdbeben von 1906 aufgenommen mit dem Hinweis: Alles zerstört durch das Erdbeben vom 18.04. 1906. San Francisco war vor dem Beben die bedeutendste Stadt an der gesamten Westküste, wo auch schon vor 1900 erste Hochhäuser in der neuen Stahlskelettbauweise entstanden.
San Franciscos Hochhäuser (Chronicle Building, Mutual Savings und Call Building) im Trümmerfeld nach dem Beben 1906 (R. J. Waters & Co. ); Die Türme haben des Erdbeben statisch unbeschadet überstanden, sind lediglich durch das tagelang in der Stadt wütende Feuer ausgebrannt. Das Call Building (91 m hoch, rechts mit der markanten Kuppel) ist nach einem Umbau 1938 nur noch auf den untersten 3 Etagen in dem Ursprungszustand erhalten, das benachbarte Mutual Bank Building in der Mitte dagegen ist auch heute noch gut erkennbar fast in der damaligen Form (lediglich ergänzt durch einen schmalen Neubau) zu bewundern. Vom Chronicle Building ist die historische Fassade erhalten, das Haus jedoch aufgestockt worden.
San Francisco, Market Street 1909 (Pacific Novelty Co.); Die Hauptachse der Stadt in den Jahren des Wiederaufbaus zeigt diese schöne Straßenszene, welche ebenfalls zu meinen Favoriten zählt. San Francisco hat sich relativ schnell nach der Katastrophe erholt und zählt zu den weltweit beliebtesten Zielen. Den Rang der führenden Stadt an der Westküste musste sie allerdings an, das damals viel kleinere, Los Angeles abgeben. Auch den Status als wichtigste Hafenstadt verlor die Stadt, welche trotzdem mit ihrem Mythos und Sehenswürdigkeiten und schon allein durch ihre Lage einzigartig ist und bleibt.
Portland, Oregon, Kaufhaus Meier & Frank 1905 (Emil Pinkau & Co., Leipzig); Der aus Bayern eingewanderte Aaron Meier gründete 1857 während des Goldrauschs einen ersten Laden in Portland. Sigmund Frank wurde 1884 Partner von Meier. Das abgebildete Gebäude wurde 1898 errichtet  und schon 1913 für den bis heute bestehenden 16 stöckigen Neubau abgerissen worden. Das Kaufhaus gab es bis 2006 unter dem Namen Meier & Frank. Julius L. Meier, der Chef des Unternehmens in den 1930er Jahren war sogar einmal Gouverneur des Staates Oregon.
Seattle, Wash. Pionier Square mit Hotel Seattle 1908 ((Quaker Drug Co.); Das 1890 nach dem Großen Stadtfeuer erbaute Hotel wurde schon 1914 in ein Bürogebäude umgewandelt und musste 1961 einem Parkhaus (!) weichen. Die Stadt im äußersten Nordwesten der USA wurde erst 1869 gegründet und diente zunächst als Umschlagplatz im Asien-und Alaskahandel. Ähnlich wie Portland verfügt die Seattle über eine atemberaubend schöne Umgebung zwischen dem Pazifik und den Bergen. Heute ist sie eine der beliebtesten Metropolen des Landes.
Seattle, Wash., Seattle Dock, Asiatic & Alaska Liners um 1905 (Lowman & Hanford, Seattle)
Seattle, Wash., The Two Sentries (Smith Building and Mt. Rainer), 1914 (Frank H. Nowell, Seattle); Mit seinen 148 Metern Höhe sprengte dieses Hochhaus alle damals für möglich gehaltenen Maßstäbe in der jungen Stadt. Im Jahr seiner Errichtung 1914 war es sogar das höchste Gebäude außerhalb von New York City und blieb bis 1962 die Höchstmarke an der Westküste der USA.
Vancouver, British Columbia, 1910 (Valentines Postcard) Hastings Street mit Dominion Trust Building, welches bis 1910 das höchste Gebäude in ganz Kanada war. Die Stadt ist ähnlich wie Seattle eine beliebte Touristendestination mit wunderschöner Umgebung. Sie zählt im weltweiten Ranking zu den lebenswertesten Großstädten überhaupt. Viel Aufmerksamkeit gab es durch die Weltausstellung 1986 und die Olympischen Winterspiele 2010.

 

 

Ansichten aus Südamerika, Afrika und Asien 1900-1940

 

Südamerika

Buenos Aires, Argentinien, Avenida Collao um 1900; Diese Straße ist eine der ab 1880 nach Pariser Vorbild angelegten Boulevards der argentinischen Metropole. Dabei wurden die Straßen verbreitert, Bäume gepflanzt und die bisher meist einstöckigen Gebäude durch hohe, oft schmuckvolle Belle Epoque Fassaden ersetzt. Genau dieser Prozess ist auf der Abbildung sehr gut zu erkennen, deshalb gefällt mir diese Karte ganz besonders. Argentinien und auch das benachbarte Uruguay erlebten zur Jahrhundertwende eine Einwanderungswelle aus Europa, welche fast ähnliche Dimensionen wie in Nordamerika hatte. Viele Italiener zog es nach Südamerika, ebenso Spanier und Deutsche. Die boomende Hafenstadt war ähnlich wie das gegenüberliegende Montevideo wichtigster Anlaufpunkt der Europäer.
Buenos Aires, Depositos de Aduana (Edition Z. Fumagalli, Buenos Aires) 1907 nach Paris gesendet; Straßenseite der Lagerhäuser des 1897 fertiggestellten Hafens, welcher mit seiner Architektur an Liverpool oder Hamburg erinnert. Der Alte Hafen wurde jedoch schnell zu klein und verfiel jahrzehntelang, bis ab den 1990er Jahren auch hier der für viele Hafenstädte typische Strukturwandel einsetzte. Wie in Europa oder Nordamerika entstand hier seitdem ein pulsierendes Wohn-, Geschäfts- und Ausgehviertel indem die abgebildeten Lagerhäuser integriert sind.
Rosario, Argentinien, Calle Corrientes – Club Alemán 1907; Interessanterweise ist die Abbildung des Deutschen Vereins in der Stadt nach St. Petersburg in Russland versendet worden, siehe folgende Adressseite.

 

Sao Paulo, Brasilien, 1930 nach Budapest geschickt; In der größten Stadt des Landes und wohl auch Südamerikas begann schon ab den 1930er Jahren der Bau Hochhäusern, wofür die brasilianische Wirtschaftsmetropole bis heute bekannt ist.

 

Afrika und Asien

Algier, Algerien, Boulevard de la Republique et Square Bresson um 1910; Uferfront der im französischen Stil erbauten „Weissen Stadt“, welche damals Hauptstadt der französischen Kolonie Algerien war und entsprechend ausgebaut wurde.
Tel Aviv, Palästina, Allenby Str. um 1920 (Moshe Ordmann, Tel Aviv); Die Karte ist nicht versendet worden, es befindet sich jedoch folgende handschriftliche Notiz darauf: Tel Aviv-The Jewish Settlement near Jerusalem. Die Stadt wurde erst 1909 gegründet und als Zentrum der jüdischen Immigration schnell zu dem pulsierenden Zentrum jüdischen Lebens dort.
Bombay (heute Mumbai), Indien, Panorama 1911; Die größte Stadt und das wirtschaftliche Zentrum des Subkontinents zeigt sich auf dieser Abbildung im britischen Historismus.
Shanghai, China; Nanking Road um 1900 (Akasawa Fine Art Co, Yokohama); Schon damals war die nun als Nanjing Lu weltberühmte Einkaufsstraße eine wichtige Achse der Hafenstadt.
Shanghai, China, 1932 (Wing On Co.)  Ansicht der nun schon sehr westlich anmutenden Metropole nach Flensburg gesendet siehe folgende Adressseite:

 

Nachkriegsansichten aus Europa und der Welt (1945-1969)

Nachkriegsjahre in den europäischen Städten

 

Wien, Graben mit Pestsäule 1961 nach Ottendorf in der Steiermark versendet
Graz, Hauptplatz mit Uhrenturm 1957
Innsbruck, Maria Theresienstraße (Tiroler Kunstverlag Chizzali, Innsbruck); 1959 von meinem Onkel an seine Mutter in Annaburg geschickt
Rom, Largo Santa Susanna um 1960
Bordeaux, Place de la Victoire mit Porte d‘ Aquitaine um 1960 (Edition M. Delboy, Bordeaux)
Marseille, Place Castellane (Edition Tardy, Marseille) 1955 nach Berlin-Tegel gesendet
Brüssel, Place Brouckére 1959 von meinem Onkel nach Annaburg versendet
London, Piccadilly Circus (Valentine’s Postcard) 1956 nach Bremen geschickt

 

 

Stadtansichten aus Nord-und Südamerika 1945-1969

 

New York City, Times Square (Curt Teich Art Creation) 1957 nach Berlin-Tempelhof gesendet
New York City, Times Square 1957
New York City, Südspitze Manhattans mit dem Luxusliner United States auf einer seiner letzten Fahrten nach Europa 1969 (Alfred Mainzer, Long Island); Das Schiff wurde 1952 in  Dienst gestellt und errang schon bei seiner Jungfernfahrt das Blaue Band für die schnellste Atlantiküberquerung. 1969 wurde dieser legendäre Atlantikdampfer ausgemustert und musste seitdem eine Odysee von Verkäufen über sich ergehen lassen. Nun soll das Schiff vor Floridas Küste versenkt werden um als künstliches Riff und  Anziehungspunkt für Taucher zu dienen. Am 23.02. 2025 wurde das Schiff für diese letzte Fahrt aus dem Hafen von Philadelphia herausgeschleppt.
New York City, 125th Street von der Lenox Ave. 1955 (Jay Hoops Studios NYC)
Cincinnati Skyline vom Ohio River (Fas Foto Inc. Cincinnnati) um 1960 mit dem 175 m hohen Carew Tower (1931 fertiggestellt) und dem schon vorgestellten Central Trust Tower von 1913
Chicago, Skyline und Chicago River mit S. S. North American bei der Ausfahrt in den Michigansee um 1955 (Egon Berka, Chicago); Das Schiff der Great Lakes Cruises verband Chicago mit Buffalo, Detroit, Duluth und weiteren Städten an den Großen Seen.
Chicago, Rush Street bei Nacht 1958 (Egon Berka, Chicago)
Los Angeles, Hollywood Boulevard / Vine Street um 1955 (H. S. Crocker Co. L.a.); Die Autostadt im Autoland, hier aber mit schönen Limousinen an der prominenten Kreuzung

 

Ciudad Juárez, Mexiko; Puente Internacional, der Grenzübergang nach El Paso, Texas 1960

 

Rio de Janeiro, Brasilien, Praca Paris; 1955 nach Aldingen in Württemberg gesendet, siehe folgende mit reichlich Briefmarken bestückter Adressseite

Sao Paulo, Brasilien, Panorama; 1963 nach Karl-Marx-Stadt geschickt

 

 

Städte in Afrika und Asien

 

Alexandria, Ägypten, Ramleh Station um 1950 mit doppelstöckigen Straßenbahnen, das Straßenbahnnetz gibt es bis heute in der Hafenstadt.
Johannesburg, Südafrika, City Hall Square (Art Publ. Ltd., Durban); 1958 nach Assenheim/ Pfalz gesendet
Beirut, Libanon, Place du Rivoli um 1950
Manila, Philippinen, Quezon Boulevard (Krüger Postcard) 1966 nach Hamburg (USA) geschickt

 

 

Alpenansichten aus der 1950er und 1960er Jahren

 

Reit im Winkl mit Hausberg, Oberbayern, (Photo-Zeitz, Reit i. Winkl); Dieser wunderschöne Urlaubsgruß ist 1958 an die Damen der Abt. A.F.K. des Wuppertaler Kaufhof am Neumarkt gesendet worden
Alpenwirtschaft Rechtegg, oberhalb von Neukirchen am Großvenediger im Salzburger Pinzgau (Bergwelt Verlag C. Jurischek, Salzburg); 1963 von meinem Onkel an meine Oma in Annaburg geschickt. Das Haus steht leicht verändert mit einigen An-und Umbauten bis heute und wird traditionell als Familienhotel geführt.
Großvenediger Gipfel
Großvenedigergipfel (3660), Hohe Tauern, Salzburg (Bergwelt Verlag C. Jurischek, Salzburg) um 1960; Abgebildet ist der Ostgrat auf dem mein Onkel 1964 diesen Gipfel bestiegen hat (Foto unter Home, Über mich, Familiärer Hintergrund)
Großglockner-Hochalpenstraße, Fuschertörl auf 2428 m (Tiroler Kunstverlag, Innsbruck) 1957 nach Berlin-Hermsdorf gesendet. Die Glocknerstraße wurde von 1930-35 erbaut und sollte in den damaligen Krisenzeiten für Beschäftigung und Tourismus sorgen. Als Nord-Süd Verbindung von Salzburg nach Kärnten erschloss sie die spektakuläre Hochgebirgslandschaft für die breite Masse. Diese Straße hatten wir uns an einem völlig verregneten Tag als Flucht vor dem Wetter im Mai 2023 im Salzkammergut zum Ziel gemacht und erlebten dort oben einen überraschend schönen Tag (siehe Tourenreport 2023).
Galtür mit Ballunspitze, Tirol (R. Mathis, Landeck), 1960 nach Emden geschickt
Kitzbühel bei Nacht
Kitzbühel, Tirol, Panorama mit der berühmten Hahnenkamm-Nachtpiste (Photokunstverlag Sepp Kirchner, Innsbruck) um 1960
Gössl am Grundlsee im Ausseerland, Dampferlandung (Bährendt-Zwerger, Bad Ischl) 1961 an meine Oma in Annaburg von ihrem Bruder Kurt gesendet. Mit dem abgebildeten Dampfschiff „Rudolf“ sind wir genau 61 Jahre später im Jahr 2022 bei Regen über diesen See gefahren. Dabei waren wir die einzigen Gäste an Bord und hatten ein tolles Gespräch mit der Crew. Ich schickte ihnen hinterher noch eine Kopie dieser Postkarte, worauf die ganz erstaunt antworteten wie unbeschwert alles damals war: Das Sitzen oder gar Stehen auf dem Dach wäre heute einfach undenkbar und natürlich strengstens verboten… .
Vdampfschiff auf dem Vierwaldst. See
Vierwaldstättersee, Tellskapelle mit Urirotstock; 1961 von meinem Onkel an seine Schwiegereltern nach Wuppertal geschickt
St. Christoph am Arlberg, Tirol, tiefverschneit; 1960 nach Berlin-Lankwitz gesendet
Grimselpass; Passhöhe mit Siedelhorn (Verlag R. Würgler, Meiringen) 1959 von meinem Onkel an seine Schwester Brigitte (meine Mutter), noch Zuhause in Annaburg wohnend, geschickt, siehe folgende Adressseite:

Jungfraujoch, Berner Alpen; Berghaus mit Aletschgletscher ca. 1950 (Societe Graphique Neuchatel); Das Berghaus (ganz links) wurde 1972 durch ein Feuer zerstört und 1987 durch einen Neubau ersetzt.
Rifugio Livrio auf 3174 m über dem Passo dello Stelvio (Stilfser Joch), Ortler Alpen, Südtirol; 1960 nach Berlin gesendet
Pass
Passo Falzarerego (2117) mit Albergo Marmolada und Blick zur Marmolada (3340), dem höchsten Berg der Dolomiten (Fotografia Ghedisa, Cortina um 1950); Der Pass befindet sich wenige Kilometer östlich vom berühmten Wintersportort Cortina d‘ Ampezzo.
Chamonix, Mont Blanc Massiv (Edition Mont-Blanc-Leman) um 1960; Blick vom gegenüberliegenden Brévent, diesen Blick zum „König der Alpen“ konnten wir im April 2024 genießen (siehe Tourenreport Genfersee). Dort gibt es auch ein Vergleichsfoto aus ähnlicher Position, welches den dramatischen Rückzug der Gletscher verdeutlicht.
Chamonix, spektakulärer Blick zum Mont Blanc, davor die Seilbahn zum Brévent (Edition-Mont-Blanc-Leman); 1962 nach Wien geschickt mit drei Autogrammen von Weltmeistern im Alpinen Skisport? Siehe folgende Adressseite, für Hinweise diesbezüglich wäre den ich den Lesern sehr dankbar. Interessant sind hier auch die französischen Briefmarken, welche das damalige Wappen der algerischen Hauptstadt Algier zeigen. Das Land erlangte genau im Jahr 1962 seine Unabhängigkeit von Frankreich… .