30.07.2025 Kaufingen – Landsberg am Lech – Ammersee – Wörthsee – Fürstenfeldbruck – München (95 km)
Auch heute nahm ich wetterbedingt eine spontane Änderung meiner geplanten Ammersee-Rundfahrt vor, schon das dritte mal nacheinander musste ich meine Fahrten somit den örtlichen Witterungsbedingungen anpassen! Mit meinen sommerlichen Ferntouren habe ich in diesem Jahr einfach Pech. Anlehnend an die wunderschöne Starnberger See Rundfahrt im letzten Jahr (siehe Touren 2024) wollte ich heute eine Wiederholung dieser, am benachbarten Ammersee. Doch das Wetter war mir dafür zu schlecht. So beschloss ich, die schon lange gebuchte Fahrt für eine Querung Oberbayerns zu nutzen, auf der ich den Ammersee zumindest streifen würde.
Start war dafür heute in Kaufingen am Lech, wo ich nach Umstieg in München pünktlich 10:15 Uhr ankam. Dort machte ich mich sofort auf den Weg zum Lech um die wenigen Kilometer bis Landsberg flussbegleitend aufwärts zu radeln. Wie schon im letzten Jahr, als ich ab Kaufingen flussabwärts bis zur Donau gefahren bin (ebenfalls im Regen!), staunte ich über die Wassermengen in diesem Fluss. Es hatte ja in den letzten Tagen im Alpenraum sehr viel geregnet und einen Teil dieses Wasser sah ich den Lech hinabfließen. Dieser Alpenfluss entspringt im Vorarlberger Hochtannberggebiet und fließt durch Tirol und das Allgäu über viele Stauseen bis Landsberg und weiter durch Augsburg bis zur Donau.

Der Sommer ist zum wiederholten Mal einfach unberechenbar! Was hatte ich über die monatelange Trockenheit im Frühjahr bis Anfang Juli gestöhnt… .Nun zeigt Petrus sich von seiner andern Seite seit fast zwei Wochen haben wir in Mitteleuropa einen Kälteeinbruch mit teils ergiebigem Regen, besonders im Alpenraum. Trotzdem wollte ich natürlich das Beste aus diesem Tag machen, wofür ich mir diese Route ausgedacht hatte.

Die schöne Stadt Landsberg am Lech hatte ich am dortigen imposanten Lechwehr gleich mit ihrem Altstadtpanorama vor mir. Dort musste erst einmal ein Fotostop eingelegt werden. Es war faszinierend zu sehen, welche Mengen dort durchrauschten, einfach unglaublich! Anschließend fuhr ich über die Karolinenbrücke, direkt am Wehr, in die Altstadt hinein. Hier wollte ich viel von den Sehenswürdigkeiten der mittelalterlichen Stadt anschauen und fotografieren. Doch zunächst startete ich mit dem üblichen Café inmitten der historischen Kulisse des Hauptplatzes.

Doch hier gab es gleich ein böses Déjà-vu, als ich an mein Rad zurückkehrte und dieses mit einem plattem Vorderreifen vorfand! Wie geht das, ich war nur 5 Minuten in der Bäckerei, geht da jemand unter Beobachtung der vielen Gäste auf dem Platz an ein fremdes Rad? Eher unwahrscheinlich, es ist einfach wie verhext. Das ist inzwischen ein regelrechter Alptraum mit diesem Mountain-Bike, schon zum dritten Mal in diesem Jahr hatte ich solches Pech auf einer Ferntour. Meine Laune war sofort im Keller, wenigstens habe ich genug Übung mit solchen Pannen und machte mich mitten auf dem Platz, direkt vor dem Brunnen, an die Reparatur. Werkzeug und einen Ersatzschlauch habe ich stets dabei, das ist wirklich unerlässlich in solchen Situationen! Wenigstens war es trocken und dank meiner, nach der letzten Reifenpanne in Hessen erworbenen guten Kompakt-Luftpumpe, gelang es mir nach dem Schlauchwechsel auch den richtigen Reifendruck für eine Weiterfahrt aufzupumpen.

Für eine ausgedehnte Altstadtbesichtigung reichte nun aber die Zeit nicht mehr, ich wollte aber wenigstens noch das berühmte Bayerntor, das obere Stadttor, sehen – ich musste sowieso in dieser Richtung die Stadt verlassen. Dort hatte ich Glück, als ich gerade 5 Minuten vor der Schließung um 12.30 Uhr noch Einlass fand und den Turm besteigen durfte. Landsberg verließ ich anschließend über den Ammersee-Radweg, welcher mich durch die schöne oberbayerische Landschaft auf guten Wegen und bester Beschilderung bis zum Ammersee brachte. Über Penzing und Eresing erreichte ich nach knapp 20 Kilometern den Ammersee an seinem Nordufer. Leider hatte es gleich hinter Landsberg angefangen zu regnen, der Regen sollte mich nun mal stärker und mal sanfter bis München begleiten.



In Stegen am Ammersee fand ich unter einem Sonnenschirm eines Biergarten Schutz und beschloss, genau hier, direkt am Seeufer meine Brotzeit zu halten. Was für ein schöner Ort…, einfach nur genießen, durchatmen, entspannen und über den See schauen. Sofort war klar, ich komme hierher zurück um die geplante Seeumrundung zu fahren. Die benachbarten Uferzonen boten so schöne Parkanlagen und Strände und das schon hier, auf diesem kleinen Stückchen.

Durch den Regen radelte ich nach diesem ersten Eindruck vom Ammersee weiter zum benachbarten Wörthsee. Wenigstens gab es mit dem Reifen keine Probleme, die Luft hielt! Dort verlor ich trotz Karte und der auf dem Handy fest gespeicherten Tour die Orientierung und fand mich nach 10 Kilometern wieder hier, wahrscheinlich auch wetterbedingt (ich vertraue gern auf meine Sinne und schaue nicht ständig auf die Karte, Brille-auf-Brille-ab, das nervt, besonders bei Regen). Die Beschilderung war in diesem Abschnitt auch eher verwirrend. Spontan beschloss ich eine erneute Änderung meines Tourenplanes, als ich einen Rad-Wegweiser nach Fürstenfeldbruck sah. Das erwies sich als die optimale Lösung aus diesem Dilemma. Dieser Hinweis brachte mich auf schönen Wegen zum Ammer-Amper-Radweg, welchem ich die nächsten Kilometer durch die Flusslandschaft der Amper über Fürstenfeldbruck bis Olching folgte. Trotz des, nunmehr wenigstens leichten, Regens hatte ich dort viel Freude beim Durchqueren dieses Abschnittes. Die Kreisstadt Fürstenfeldbruck erreichte ich gegen 17:00 Uhr und musste mich nach einer kurzen Pause echt sputen, um die restlichen 35 Kilometer bis München pünktlich vor der Abfahrt meines gebuchten ICE (18:51 Uhr) zu erreichen.



Ab Olching wechselte ich zum München-Augsburg-Radweg, der mich final bis zum Münchner Hauptbahnhof bringen sollte. Über Pasing, Nympfenburg und Laim ging es rasant hinein in die bayerische Metropole, dabei wurde der Verkehr auf dem Radweg immer dichter. Ich befand mich nun auf einer vielgenutzten Pendlerstrecke vom Zentrum in den Westen der Stadt. Nach einem sportlichen „Ritt“ erreichte ich den Bahnhof wie geplant, nur für Fotomotive am Wegesrand hatte ich ab Fürstenfeldbruck leider keine Zeit mehr. Dafür gab es einen spannenden Endspurt, der den verregneten Tag auch noch in dieser Hinsicht abschloss.

München war nun schon zum zweiten Mal in diesem Jahr Ziel einer Radtour, ich komme gern wieder! Diese Stadt mag ich wirklich gern, auch wegen ihrer wunderschönen Umgebung. Nun erreicht der Zug Erfurt und ich verabschiede mich nach diesem erlebnisreichen Tag in Oberbayern.