Drei Tage mit Elke im Dreiländereck

31.07.2024 Düren-Aachen 43 km

Wie in jedem Jahr steht zu meinem Geburtstag eine gemeinsame Radtour auf dem Terminkalender. Diesmal wollen wir von Aachen aus das Dreiländereck erobern. Die Anreise am heutigen 31.07. verlief ganz problemlos, wir konnten sogar am Bahnhof Zoo in den ICE Sprinter einsteigen und waren schon 9:45 Uhr in Köln. Von dort fuhren wir mit dem Regio bis Düren, um dann per „pedales“ nach Aachen zu gelangen. Auf dem Dürener Marktplatz begannen wir den Tag erstmal mit Kaffee und Croissant, leider setzte auch hier schon wieder der Regen ein. Ich war am Mittwoch vor einer Woche auf einer Tour zwischen Spree, Oder und Neiße unterwegs und hatte dort auf den 100 Kilometern ständig mit dem Regen zu kämpfen, so das ich gar keine Lust hatte eine Reportage darüber zu schreiben (obwohl ich trotzdem meinen Spaß hatte). Heute war es ähnlich, leider war Elke mit dabei und es tat mir leid für sie, bei diesen Bedingungen mit mir unterwegs zu sein. Dieser Sommer ist einfach unberechenbar, fast tropisch, wir machten uns dann nach einigem Zögern auf den Weg und suchten zwischenzeitlich in Bushaltestellen Schutz vor den stärksten Regengüssen. So kamen wir nur langsam voran, was ja auch nicht schlimm war, denn die zu absolvierende Strecke war ja nicht lang. Eine leichte Enttäuschung für mich war eher der Weg nach Aachen, welcher viel zu oft unmittelbar neben dem Autoverkehr führte und dadurch für wenig Glücksmomente sorgte.  Als wir dann auch noch baustellenbedingt kurz vor Aachen eine kilometerlange Umleitung in Kauf nehmen mussten, war die Laune erstmal im Keller… . Diese hellte sich dann langsam wieder auf auf als der Regen aufhörte und wir talwärts schon bei Sonnenschein das lebendige Stadtzentrum erreichten. Wir hatten hier zwischen Dom und Rathaus noch einen wunderschönen Abend, was für ein Kontrast zu dem Tag… .

Der berühmte Aachener Dom im Abendlicht

 

01.08. Zuid-Limburg-Radweg, Maastricht-Aachen 45 km

Die Regenfront ist schon vom Sint-Jan-Turm der gleichnamigen Kirche zu sehen, im Vordergrund die romanische Servatiusbasilika, die älteste Kirche der Niederlande

Auch heute sind die Wetterprognosen nicht besser, weshalb wir uns trennen, Elke bleibt in Aachen und ich gehe allein auf Tour. Ich will von Maastricht zurück nach Aachen auf dem Zuid-Limburg-Radweg fahren und erreiche die Europastadt per Bahn gegen 11:00 Uhr. Vor Ort nehme ich mir erstmal ordentlich Zeit um diese schöne Stadt an der Maas zu erkunden und zu fotografieren. Trotz des trüben Tages begeistert mich Maastricht schnell, schmale Gassen und bedeutende mittelalterliche Kirchen bilden ein hübsches städtisches Ensemble, welches unzerstört so auf der deutschen Seite kaum zu finden ist. Höhepunkt in Maastricht war der Aufstieg zum markanten roten Turm der Sint-Janskerk, mit tollem Blick über die Altstadt. Von hier oben waren auch schon die dunklen Regenwolken zu sehen, welche mich den weiteren Tag noch begleiten sollten. Schon auf dem Weg aus der Stadt setzte Starkregen ein, der mich zwang unter einer Brücke erstmal Schutz zu suchen.

Ein Eindruck von unterwegs, Radweg bei Gulpen

Nach fast einer Stunde machte ich mich dann doch auf den Weg durch den nun wenigstens nachlassenden Regen. Ich war heute das erste Mal mit dem Rad in den Niederlanden unterwegs und schnell begeistert von dem dortigem Wegesystem mit den Knotenpunkten. Die Orientierung fiel mir trotz der widrigen Wetterbedingungen leicht und ich hatte zunehmend Spaß an der Tour. Glücklicherweise war der Weg nach Aachen ja auch nicht sehr weit. Überrascht war ich etwas von dem ständigen bergauf-bergab an der der Strecke, wie schon gestern ist auch westlich von Aachen war die Landschaft auch hier in den Niederlanden nicht ganz einfach zu fahren. Aber der Regen hatte nun  endlich nachgelassen und so fuhr ich die letzten Kilometer vergnügt im T-Shirt hinunter nach Aachen.

02.08.2024 Liege (Lüttich) – Maastricht 40 km

Der Bahnhof Liege-Guillemins

Heute wollen wir gemeinsam der Maas von Lüttich nach Maastricht folgen und zum ersten Mal versprach der Wetterbericht einen sonnigen, trockenen Tag. Die Vorfreude wurde zunächst etwas getrübt als ich mein Rad mit einem plattem Reifen vorfand. Dadurch verschob sich unsere Abfahrt um eine Stunde und wir kamen erst 14:00 Uhr in Lüttich an, was auch nicht schlimm war weil der Weg ja auch heute kurz und zudem ganz leicht zu fahren war. Beim Ausstieg dort waren wir beide überrascht und begeistert von der Architektur des modernen Bahnhofs Liege-Guillemins, welcher von einem riesigen bunten, lichtdurchfluteten Dach überspannt wird. Von dort radelten wir in die quirlige Innenstadt zur Place de la Cathedrale, um nach einem Stop an einer der zahlreichen Bars dort, den Fluss zu überqueren und rechts der Maas nach Norden zu fahren.

Typische Häuserzeile am Maasufer in Lüttich

Lüttich ist eine echte Großstadt, keine wirkliche Schönheit, eine Industriestadt die schon bessere Zeiten gesehen hat. Für mich eine faszinierende Stadt, welche tolle Fotomotive bietet. Besonders vom Fluss aus bietet sich eine urbane architektonische Vielfalt. Weiter an der Maas ging es auch hinaus aus der wallonischen Metropole. Wir wechselten auf das linke Maasufer und wenig später ab Herstal führte der Radweg am parallel zur Maas angelegten Canal Albert entlang. Das Wetter machte heute alles wieder gut und so radelten wir ganz gemütlich weiter flussabwärts. Vor der Stadt Vise ging es dann wieder direkt zur Maas. In Lanaye fanden noch einen wunderschönen Rastplatz an der Fähre zum gegenüberliegenden niederländischen Eijsden.

Blick vom belgischen Ufer über die Maas auf das niederländische Eijsden

Nun war es auch nicht mehr weit bis Maastricht, und erst an der Stadtgrenze verließen wir Belgien. Ich hatte die Stadt ja gestern schon bei ganz anderem Wetter kennengelernt und konnte Elke nun eine wunderschöne Stadt im besten Licht zeigen. Wir hatten noch einen entspannten Abend am Maasufer und sind nun wieder in Aachen angekommen. Morgen wollen wir uns hier noch den hiesigen Dom anschauen und dann geht es auch schon wieder zurück nach Berlin.

Abendliche Silhouetten der Maastrichter Kirchen