Vom Münsterland ins Ruhrgebiet (Münster-Essen)

Am Dortmund-Ems-Kanal und dem Rhein-Herne-Kanal von Münster nach Essen 110 km

 

Nach zweimonatiger Urlaubs-, Bereitschafts- und Familienbedingter Pause stand heute endlich wieder eine Ferntour auf dem Plan. Ich hatte in den letzten „entbehrungsreichen“ Wochen trotzdem viele Kilometer auf dem täglichen Arbeitsweg, den ich schon immer als Trainingsstrecke nutze, zurückgelegt (täglich ca. 60 km), so war gut in Form für die heutige Fahrt. Das dritte Enkelkind (Fabian, zwölf Tage „zu spät“, sehr gut gelungen) war nun auch endlich geboren, und ich konnte beruhigt in ein neues Abenteuer aufbrechen.

Stadthafen in Münster am Morgen

Vom Bahnhof Münster radelte ich direkt zum Stadthafen (die Stadt hatten wir uns bei unser Münsterland-Tour im vergangenen Sommer schon angesehen, siehe Tourenreport 2023). Münsters historischer Stadthafen hat sich wie viele Hafengebiete zu einem Anziehungspunkt mit vielerlei Nutzung gewandelt. Büro- und Wohnhäuser, Theater, Clubs und Restaurants sind entstanden oder in ehemalige Speicherhäuser eingezogen. Heute morgen war es aber sehr ruhig hier und nur noch die Spuren der letzten Nacht zu sehen. Über die Schillerbrücke verließ ich die Stadt um den Kanalradweg am Dortmund-Ems-Kanal nach Süden zu folgen. Es war ein leichtes Fahren zunächst auf Asphalt und später auf Schotter, den ganzen Tag mit Windunterstützung, so hatte ich richtig Spaß… .

Radwege-Knotenpunkt am DEK bei Senden

An Senden und Lüdinghausen vorbei machte ich in Olfen den ersten Stop. Schon der Weg in die münsterländische Kleinstadt überraschte mich, denn er führt auf dem Damm des ursprünglichen Kanals entlang und man schaut von oben auf Olfen mit der markanten St.-Vitus-Kirche. Ab Olfen führt der Radweg dann weiter an der noch bestehenden Alten Fahrt ganz idyllisch (welch ein Gegensatz zum heutigen breiten und stark befahrenen Kanal) in Richtung Datteln. Dabei fährt man auch auf der Kanalbrücke von 1895 über die Lippe, wo ein Pumpwerk den Kanal mit Wasser aus der Lippe versorgte. Die Alte Fahrt endet vor dem Kanalkreuz Datteln, wo der Wesel-Datteln-Kanal und der Datteln-Hamm-Kanal den Dortmund-Ems-Kanal kreuzen.

Dortmund-Ems-Kanal bei Datteln

Wenige Kilometer weiter südlich bei Henrichenburg verließ ich dann den DEK um dem Rhein-Herne-Kanal zu folgen. Nun befand ich mich bereits im Ruhrgebiet, konnte hier einige schöne Kilometer am Kanal zurücklegen bis mehrere Baustellen meine Freude beendeten. Nach dreimaligen baubedingten Umleitungen verließ ich entnervt den Kanalweg und fuhr nun direkt durch die Städte des Ruhrgebietes auf Essen zu. Es war durchaus interessant mal durch Wanne, Schalke und Altenessen zu radeln. Obwohl ich schon oft im Ruhrgebiet war, hatte ich diese Ecke noch nie mit dem Rad passiert. Essen erreichte ich bei schönstem Sonnenschein, nachdem der Tag trüb in Münster begann. Bei sehr angenehmen Temperaturen um die 20 Grad hatte ich einen wunderschönen Tag in Nordrhein-Westfalen.