Thüringer Ackerscholle und Städtekette

21.02.2024 Nessetal-Radweg und Thüringer Städteradweg (Eisenach-Erfurt-Weimar) 103 km

Für heute hatte ich schon vor einigen Tagen eine Fahrt nach Erfurt und zurück gebucht, ich wollte dann spontan (dank Deutschlandticket) entscheiden in welche Richtung es gehen sollte. Die Wetterprognosen versprachen glücklicherweise einen trockenen, frühlingshaften Februartag mit kräftigem Südwestwind.

Allerdings fuhr ich schon wieder bei strömendem Regen zum Südkreuz, so dass ich gleich erstmal die volle Regenmontur anlegen musste.

Ich entschied mich dann für den Nessetal-Radweg, wofür ich in Eisenach starten musste. Die Stadt habe ich schon mehrmals bei Radtouren besucht und so fuhr ich nach einer Kaffeepause schon 8:30 Uhr vom dortigen Marktplatz los.
Der Radweg führte zunächst an der Hörsel aus der Stadt, dabei kam ich direkt am Fluss an der historischen Automobilfabrik von 1934 (heute das Museum Automobile Welt Eisenach) vorbei.
Nun ging es hinaus auf die „Thüringer Ackerscholle“ genannte ländliche Gegend, welche von der Nesse durchflossen wird. Die ersten 15 km führten mal leicht und auch mal etwas stärker bergauf bis zum Flughafen Kindel. Dann folgte der schönste Abschnitt des Nessetal-Radwegs, der ab dort auf einer alten Bahntrasse durch klassisches Thüringer Bauernland mit stillen Dörfern entlangführte.

Schloss Friedrichswerth

Am Barockschloss Friedrichswerth machte ich eine erste Pause, leider steht das imposante Gebäude schon lange leer und verfällt zunehmend. Hier wird ein Nutzungskonzept gesucht und ich hoffe sehr das sich eine Lösung findet.
Später passierte ich den Immertalstauseee und Pferdingsleben, Erfurt war nicht mehr weit. Die Thüringische Landeshauptstadt erreichte ich Punkt 13:00 Uhr genau am Domplatz, wo ich bei inzwischen schönstem Sonnenschein, Mittagspause machte. Gut 70 km waren bisher absolviert und da mein ICE erst 17:09 ab hier nach Berlin fuhr, beschloss ich weiter nach Weimar auf dem Radfernweg Thüringer Städtekette zu radeln.

Straßenszene am Erfurter Fischmarkt

Erfurt habe ich mir ja schon mehrmals auf Radtouren angeschaut (zuletzt im November 2023, siehe Touren 2023), auch Weimar habe ich schon zweimal als Start- bzw. Zielort durchquert. Heute ging es mir um den Weg dorthin. Die Sonne lachte weiterhin und ich machte mich am frühen Nachmittag auf den recht kurzen, aber nicht ganz leichten Weg dorthin.
Ständiger Blickfang an der Strecke ist der Turm der Gedenkstätte KZ Buchenwald auf dem Ettersberg, er ist schon von Erfurt aus zu sehen und auch bis Weimar immer wieder im Fokus. Genau das werden die Erbauer sicher so geplant haben, als Mahnung für die Ewigkeit.

Weimar erreichte ich dann gegen 15:00 und mir blieb noch eine Stunde Zeit für eine Runde durch die historische Residenzstadt. Die Stadt gefiel mir schon beim ersten Mal, auch beim zweiten Mal und heute war es ebenso. Weimar ist einfach eine Schönheit (Erfurt natürlich auch!), ich entdeckte wieder neue Seiten der Stadt konnte schön fotografieren und war auf‘s Neue begeistert. Obligatorisch gehört zu einem Weimarbesuch eine Original Thüringer Rostbratwurst, die ich mir auf dem Marktplatz schmecken ließ (dafür setze ich meine Ernährungsprinzipien gern mal außer Kraft).
Meinen Zug in Erfurt erreichte ich locker (Regio ab Weimar) und nun bin ich schon wieder kurz vor Südkreuz nach einem wundervollen Tag auf der „Thüringer Scholle“.

Blickfang am Weimarer Marktplatz; Renaissancefassade des Cranachhauses